Status: in Bearbeitung
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
7,4 % unserer Gesellschaft definieren sich als queer. Sie müssen sich wie alle anderen frei und sicher entfalten und verhalten können. Dazu gehört die soziale Teilhabe und Sichtbarkeit ebenso wie das individuelle Ausleben der Persönlichkeit, die allen Menschen gleichermaßen zusteht. Dies ist aber nicht ausreichend gewährleistet, was die neuesten Zahlen zu queerfeindlichen Straftaten in Bayern des Landeskriminalamtes zeigen. In diesen ist ein erschreckender Anstieg von nahezu 100 % zu erkennen. Außerdem ist die Dunkelziffer deutlich höher, weil viele Anfeindungen nicht angezeigt oder erfasst werden. Schätzungen gehen von 80 bis 90 Prozent höheren Zahlen aus. Dies können wir in einer bunten und vielfältigen Stadtgesellschaft nicht tolerieren. Queere Menschen müssen sich in Augsburg frei und sicher bewegen und entfalten können.
Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stellt deshalb den folgenden Antrag:
Die Verwaltung wird beauftragt, im Rahmen eines Queeren-Aktionsplans bestehende Strukturen auszubauen und neue zu schaffen, um damit die Sichtbarkeit und Sicherheit der queeren Community zu stärken.
Besonders folgende Aspekte sollen berücksichtigt werden:
Begründung:
Queeres Leben ist fester Bestandteil unserer Gesellschaft und gehört zu einer aufgeschlossenen, modernen Stadtgesellschaft wie Augsburg. “Wir alle sind Augsburg”, um diesen Slogan gerecht zu werden, müssen wir uns auch für die Rechte queerer Menschen einsetzen, Diskriminierung abbauen und Akzeptanz schaffen. Genau deshalb soll sich die Stadt Augsburg dafür einsetzen, dass queeres Leben nicht mehr marginalisiert wird, sondern vielmehr ein fester Bestandteil der Stadtgesellschaft wird. Diejenigen, die sich ehrenamtlich für eine offene Gesellschaft einsetzen, Beratungsangebote schaffen und Aktionen umsetzen, müssen stärker geschützt und unterstützt werden. Die Zunahme an Anfeindungen gegenüber queeren Personen muss deutlich zurückgehen, damit ein friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben aller Menschen in Augsburg unabhängig von Geschlecht und sexueller Ausrichtung möglich ist. Niemand sollte körperliche, psychische, verbale, staatliche oder gesellschaftliche Diskrimminierung oder Gewalt zu befürchten haben!
Mit freundlichen Grüßen