Wir gestalten eine klima- und umweltgerechte Stadt

Klimagerechtigkeit, Landschafts-, Artenschutz 

Bei allen unseren Entscheidungen müssen wir die Perspektive unserer Kinder und deren Kinder in den Mittelpunkt stellen und die Lebensgrundlagen – Klima, Boden, Biodiversität – für nachfolgende Generationen erhalten! Für mehr Klimagerechtigkeit haben wir uns ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: 2035 soll Augsburg klimaneutral sein. Wir kämpfen dafür, dass dieses Ziel erreicht wird! Mit Weitblick und guten Konzepten haben wir in dieser ersten Halbzeit schon einige Vorhaben umgesetzt oder auf den Weg gebracht und tragfähige Fundamente gelegt. Hier eine Auswahl der wichtigsten Erfolge:

 

BLUE CITY KLIMASCHUTZKONZEPT

Mit dem Blue-City-Klimaschutzkonzept, das unser Umwelt- und Klimareferent Reiner Erben im Sommer 2022 vorgelegt hat, gehen wir den Augsburger Klimapfad in eine klare Richtung. Wir setzen genau dort an, wo es am meisten bringt: Mobilität, Energie und Wärme. Um diese Entwicklung zu unterstützen, haben wir Impulse des Augsburger Klimabeirats aufgenommen und als Fraktion konkrete Ideen eingebracht (Maßnahmenpaket “Klimaschutz 2030 plus”). Einige Maßnahmen wurden bereits umgesetzt, andere sind auf dem Weg. Beispiel Solarenergie: Augsburg hat ein Solarenergiepotenzial von rund 325 Mio. kWh Strom und 340 Mio. kWh Wärme pro Jahr – das sind beachtliche Zahlen! Dieses Potenzial müssen wir ausschöpfen, wenn die Energiewende vor Ort gelingen soll. Deshalb haben wir eine Solarpflicht für Neubauten und neue Bestimmungen für PV-Anlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden durchgesetzt. Auch der Augsburger Energiestandard für energieeffizientes Bauen und Sanieren, für den wir uns lange eingesetzt haben und der im Mai 2021 beschlossen wurde, ist ein wichtiger Schritt, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern.

 

WÄRMEPLANUNG

Ein kommunaler Wärmeplan für Augsburg ist auf dem Weg. Die erste Fassung wird noch in diesem Jahr vorgelegt und beschlossen. Wir schaffen damit ein Instrument, das uns befähigt, die Wärmewende effektiv, nachhaltig und sozialverträglich zu gestalten. Ein wichtiger Punkt ist hier z. B. der Ausbau der Fernwärme – auf 40% bis 2040. Wir wirken darauf hin, dass der Anteil regenerativer Energien dabei kontinuierlich erhöht wird. Auch Nahwärme wird eine wichtige Rolle spielen.

 

KLIMAWANDELANPASSUNGSKONZEPT (KASA)

Das Anpassungskonzept an die Folgen des Klimawandels für die Stadt Augsburg sieht konkrete Maßnahmen in unterschiedlichen Bereichen wie Gesundheit, Stadtplanung oder Industrie, um Augsburg auf Hitzewellen, Dürren und Starkregen vorzubereiten. Dazu zählen z.B. Baumpflanzungen, Dach- und Fassadenbegrünung und eine Stadtentwicklung nach dem Schwammstadtprinzip. Zudem werden zwei Augsburger “Hitze-Hotspots” als Modellquartiere (Oberhausen-Mitte und Rechts der Wertach) entwickelt, in denen diverse Klimawandelanpasungsmaßnahmen umgesetzt und erprobt werden. In der Hofackerstraße in Haunstetten entsteht die erste Klimastraße Augsburgs.

 

SMARTES STADTGRÜN UND 300 NEUE BÄUME

Mit “SMS für ein klimaresilientes Augsburg”  (SMartes Stadtgrün für ein klimaresilientes Augsburg) wurden vom Bund im März 2023 über 8 Mio. Euro Fördergelder für eine gezielte Entwicklung von klimaangepasstem Stadtgrün (u.a. 300 neue Bäume), die Modernisierung von Grün- und Freiflächen und deren Management zugesichert. Damit bekommen wir dank der guten Vorarbeit unseres Klima- und Umweltreferenten Reiner Erben (z.B. ein bereits entwickeltes Baumkonzept für die nördliche Innenstadt) bundesweit die höchste Fördersumme aus dem Förderprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“.

 

BIODIVERSITÄT: WIR BEWAHREN UNSERE NATURSCHÄTZE

Augsburg hat eine reiche und vielfältige Natur. Lech, Wertach, Singold und ein verzweigtes System aus Bächen und Kanälen sorgen zusammen mit Flussauen, städtischen Grünanlagen und unserem Schatzwald – dem Stadtwald Augsburg mit seinen Heiden und lichten Kiefernwäldern – für wertvolle artenreiche Lebensräume. Einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieses unermesslichen Reichtums leistet der Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg. Deshalb haben wir uns (mit Erfolg) dafür eingesetzt, dass er künftig finanziell wesentlich besser ausgestattet sein wird. Eine konkrete Maßnahme für den Schutz der Biodiversität ist die Pflanzung von 1000 Obstbäumen – ein Gemeinschaftsprojekt, das wir GRÜNE und Reiner Erben maßgeblich vorangetrieben haben. Im März 2023 wurden bei Siebenbrunn die ersten Bäume gepflanzt.

 

BIOSTADT AUGSBURG

“Bio” steht für Nachhaltigkeit. Bio-Lebensmittel sind gut für Umwelt, Klima, Tiere und Menschen. Deshalb ist es uns wichtig, dass das Projekt Bio-Stadt weiter vorangetrieben wird. Dank der guten Zusammenarbeit unserer Bürgermeisterin Martina Wild mit unserem Umweltreferenten Reiner Erben konnte sich der Stadtrat z.B. im Bereich der Kindertagesbetreuung auf eine Erhöhung von Bio-Lebensmitteln um 40% bis 2026 einigen. Das Projekt Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg wird kontinuierlich weiterentwickelt und wir setzen uns für eine Verstetigung ein. Mit dem neuen Vergabeleitfaden für landwirtschaftlich genutzte Grundstücke im Eigentum der Stadt Augsburg werden diese zukünftig bevorzugt an Landwirt*innen aus der Region vergeben, die ihren Betrieb nachhaltig u.a. unter Beachtung der EU-Öko-Richtlinien führen. Denn: Wir machen uns dafür stark, dass unsere wertvolle Kulturlandschaft auch für nachfolgende Generationen erhalten bleibt!

 

BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG

Nachhaltige Entwicklung ist die Antwort auf die drängendsten Fragen unserer Zeit. Der Klimawandel mit seinen vielfältigen, verheerenden Folgen, der Verlust von (fruchtbaren) Böden und Biodiversität, Wasserknappheit, Kriege, Armut oder Zoonosen – all diese existenziell bedrohlichen Probleme lassen sich nur lösen bzw. beherrschbar machen, wenn es uns Menschen gelingt, den momentanen Zerstörungskurs zu ändern und eine nachhaltige Lebensweise zu erreichen. Ohne Bildung ist dieser Kurswechsel nicht denkbar, denn die Gesellschaften müssen dessen Notwendigkeit begreifen, um erforderliche Maßnahmen und Limitationen mitzutragen und brauchen gewisse Gestaltungskompetenzen, um nachhaltige Handlungsentscheidungen treffen zu können. Deswegen ist Bildung für nachhaltige Entwicklung ein zentrales politisches Thema unserer Stadtratsarbeit: Mit dem Umweltbildungszentrum (UBZ) bekommt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Augsburg nun mehr Gewicht, mehr Gestaltungsspielräume und vor allem eigene Räume. Bildungsangebote in diesem Bereich sollen Handlungswissen im Sinne sozialer, ökonomischer und ökologischer Gerechtigkeit vermitteln und den Augsburger Nachhaltigkeitsprozess der Lokalen Agenda 21 voranbringen. Der konzeptionelle Rahmen für die bisherige BNE-Arbeit in Augsburg ist das Gesamtumweltbildungskonzept, das der Stadtrat vor rund fünf Jahren beschlossen hat. In jedem der drei formulierten Zielbereiche sinb wir ein gutes Stück vorangekommen. BNE ist heute sichtbarer, BNE-Akteur*innen sind vernetzt, werden qualifiziert und Institutionen wie die Umweltstation werden gefördert und sukzessive ausgebaut. Das städtische BNE-Konzept, das u.a. auch die formale Bildung einschließt, wird im Moment weiterentwickelt. Sobald dieses Konzept ausgearbeitet und abgestimmt ist, bewirbt sich die Stadt bei der UNESCO um die Auszeichnung als BNE-Kommune. Um den Augsburger BNE-Prozess zu unterstützen und weiter voranzutreiben, haben wir ein umfangreiches, auf den Bedarf genau abgestimmtes Antragspaket eingereicht, das u.a. die Konzeption einer interaktiven BNE-Plattform im Sinne einer analog-digital vernetzten Bildungslandschaft mit innovativen Angeboten fordert.