Bildung eröffnet schon in frühester Kindheit Perspektiven und Chancen für alle Menschen. Wir wollen in Augsburg die best- möglichen Bildungsangebote für jede und jeden schaffen, denn Bildung ist Zukunft für die Menschen und für unsere Stadt.

Frühkindliche Bildung stärken

Gute frühe institutionelle Bildung wirkt sich nachhaltig auf den weiteren Bildungs- und Lernweg des Kindes aus. Augsburg als wachsende Stadt benötigt daher mehr Krippen- und Kita-Plätze. Aus diesem Grund arbeitet die neu eingerichtete Task-Force Kita daran, bestehende Einrichtungen zu erweitern und neue Standorte zügig umzusetzen. Notwendig ist es aber auch, regelmäßig den Bedarf an Betreuungsplätzen abzuschätzen. Deshalb haben wir beantragt, ein Monitoringsystem einzuführen und die Bedarfsplanung in einer jährlichen Fortschreibung anzupassen.

Von besonderer Bedeutung ist die Qualität der frühkindlichen Bildungsorte Kinderkrippe, Kindergarten, Kindertagesstätte und Tagespflege. Wir brauchen mehr und besser bezahlte ErzieherInnen sowie gut qualifizierte Tagesmütter und -väter. Nötig ist zudem eine adäquate Ausstattung der Einrichtungen. Um zu mehr Gerechtigkeit zu kommen, fordern wir im Bereich der Kindertagesstätten eine „bedarfsorientierte Budgetierung“. Das heißt, dass Einrichtungen, die von vielen Kindern aus eher bildungsfernen Familien besucht werden, mehr Gelder erhalten, um Zusatzangebote einführen und zusätzliches pädagogisches Personal einstellen zu können.

Personalgewinnung für städtische Kitas

Auch Augsburg steht vor der Herausforderung, dem Mangel an qualifiziertem Kinder- betreuungspersonal entgegenzuwirken. Wir haben daher 2017 beantragt, Überlegungen anzustellen, wie qualifiziertes Personal auf diesem stark umkämpften Markt gewonnen und gesichert werden kann. Ein Konzept zur Personalgewinnung und Personalentwicklung für die städtischen Kitas stellt nun Strategien und Maßnahmen dar: Dazu gehören unter anderem eine städtische Fachakademie für die Ausbildung für Erzieher*innen einrichten, eine Modifizierung der Vergütung der KinderpflegerInnen, Qualifizierungsangebote, Einstiegsmodelle (Praktikum, Quereinstieg, AbsolventInnen) oder auch Wohnangebote für BewerberInnen. Schulische Räume für Bildung und Betreuung schaffen In 30 Sprengelkonferenzen wurden gemeinsam von zahlreichen Bildungsakteuren Bedarfe und Qualität an Betreuung, an Hausaufgabenförderung und an Angeboten in Ferienzeiten diskutiert. Die daraus resultieren- den Zahlen sind alarmierend: Es besteht ein Bedarf an zusätzlichen 643 Hortplätzen, 597 Plätzen in der offenen Ganztagsbetreuung und 480 Plätze in gebundenen Ganztagsklassen und damit ein Mehrbedarf an rund 1720 Betreuungsplätzen. Diese Zahlen machen deutlich, dass wir heute schon zu wenig Betreuungsangebote für Grundschulkinder haben und wir auch in den nächsten Jahren dem tatsächlichen Bedarf schwer hinterherhinken werden. Den Erkenntnissen und Erfordernissen aus den Sprengelkonferenzen muss daher nun rasch konkretes Handeln folgen.

Kommunale Schulentwicklung besteht einerseits in der Sicherung des benötigten Schulraumes, also in Unterhalt, Sanierung, Erweiterung und Neubau von Schulen. Schulentwicklung bedeutet aber andererseits auch, Bildung ganzheitlich zu denken und moderne Bildungskonzepte zu Grunde zu legen. Um rechtzeitig räumlichen Engpässen an Schulen entgegenzuwirken und vorausschauend den notwendigen Raumbedarf für optimale Lern- und Lehrbedingungen für die Schulfamilie zu sichern, hat die GRÜNE Stadtratsfraktion daher beantragt, einen Schulentwicklungsplan zu erarbeiten – und perspektivisch auch einen Bildungsentwicklungsplan, der Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplanung zusammenführt. Unser Ziel ist es, die Bildungschancen und die Bildungsteilhabe aller jungen Menschen zu fördern. Wie Augsburger Bildungs- und Sozialberichte aufzeigen, sind unsere Bildungs- orte mit einer weiter zunehmenden Heterogenität (Inklusion, Migration, Milieu) konfrontiert. Dies erfordert ein Zusammenwirken von Schule und außerschulischen Partnern. Wir unterstützen deshalb die Struktur und den Prozess “Augsburger Bildung gemeinsam verantworten”, die es ermöglichen, das Thema Bildung strukturiert in all seinen Facetten aufzugreifen und hierfür vernetzt und referatsübergreifend zusammenzuarbeiten. Um Bildungsgerechtigkeit herzustellen, werden wir uns dafür einsetzen, dass Schulen in sozial benachteiligten Stadtteilen mit einer “bedarfs- orientierten Budgetierung” mehr finanzielle und personelle Ressourcen zur Verfügung gestellt bekommen.

 Lebens- und Lernraum Schule – Partizipation und Qualität im Schulbau

Wie eine zukunftsfähige Schule aussehen muss, wissen die ExpertInnen vor Ort – Schulleitung, Lehrende, Schüler*innen, Elternschaft und Schulverwaltung – oft am besten. Deshalb halten wir eine Beteiligung der Schulfamilie am Planungsprozess für unverzichtbar. Wir haben deshalb einen entsprechenden Antrag gestellt, um dieses Thema in den Ausschüssen zu diskutieren und zu beraten. Oft drängt die Zeit. Die Planung und Realisierung von Erweiterungen, Um- oder Neubauten nimmt jedoch nach den bisherigen Erfahrungen – je nach Größe und Umfang des Bauvorhabens – vom Beginn der ersten Überlegungen bis zur tatsächlichen Inbetriebnahme mehrere Jahre in Anspruch. Sowohl bei Neu-, Um- oder Ausbau gibt es Themen, die grundsätzlich bearbeitet werden müssen: Brandschutz und Sicherheit, Barrierefreiheit, Raumbedarf, Gestaltung und Sanierung der Außensportanlagen, Pausenhöfe und der Sanitäranlagen. Bisher werden diese Themen für jedes einzelne Schulbauvorhaben jeweils neu bearbeitet, beraten und diskutiert. Zur Verfahrensbeschleunigung und –vereinfachung halten wir es deshalb für zielführend, wie es andere Kommunen bereits handhaben, eine kommunale Schulbaurichtlinie zu erarbeiten, die z.B. Vorgaben zu Standard-Raumprogrammen für die einzelnen Schularten festlegt.

Bildung für nachhaltige Entwicklung stärken

Wir setzen uns dafür ein, der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in Augsburg mehr Gewicht zu geben. Das von unserem Umweltreferenten Reiner Erben vorgelegte gesamtstädtische Umweltbildungskonzept ist hierfür der richtige Weg. Es ermöglicht nun, die Umweltbildungskonzepte einzelner Einrichtungen wie Zoo, Naturmuseum oder Waldpavillion stärker miteinander zu vernetzen und die zahlreichen guten Aktivitäten von Umweltverbänden, NANU e.V., Umweltstation und LPV zu bündeln und sichtbarer zu machen. Nun gilt es, Bildung für eine nachhaltige Entwicklung auch in allen Bildungseinrichtungen struktureller zu verankern, die Bereiche formale, non-formale und informelle Bildung systematischer miteinzubeziehen. Großer und sichtbarer Anker für diese Aktivitäten wird das neue Umweltbildungszentrum.

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