Bekenntnis zum Pride Month: GRÜNE fordern Queeren Aktionsplan für Augsburg

Im Rahmen des Pride Month hat die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einen Queeren Aktionsplan für Augsburg beantragt. 7,4 % unserer Gesellschaft definieren sich als queer. Damit auch dieser Teil unserer Gesellschaft sich wie alle anderen frei und sicher entfalten kann, müssen Strukturen ausgebaut und die Teilhabe queerer Menschen verbessert werden. Die neuesten Zahlen zu queerfeindlichen Straftaten in Bayern des Landeskriminalamtes zeigen einen erschreckenden Anstieg von nahezu 100 %, zudem ist von einer deutlichen höheren Dunkelziffer auszugehen, da viele Anfeindungen nicht angezeigt oder erfasst werden. Schätzungen gehen hierbei von etwa 80 bis 90 Prozent höheren Zahlen aus. Dies können und dürfen wir in einer bunten und vielfältigen Stadtgesellschaft nicht tolerieren. Queere Menschen müssen sich in Augsburg frei und sicher bewegen und entfalten können, wozu vergleichbare soziale wie auch gesundheitliche Strukturen benötigt werden.

Dazu Peter Rauscher, Fraktionsvorsitzender und queerpolitischer Sprecher der Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Die Suizidrate queerer Jugendlicher ist 6 mal höher als bei nicht queeren Jugendlichen. Menschen der LGBTQIA+ Community sind weiter verstärkt Anfeindungen und Gewalt ausgesetzt, das dürfen wir nicht tolerieren! Deshalb setzen wir uns unermüdlich dafür ein, die körperliche wie auch psychische Gesundheit und Sicherheit sowie die gesellschaftliche Teilhabe von queeren Menschen in Augsburg zu verbessern. Sicherlich haben wir in Augsburg in den vergangenen vier Jahren bereits viel erreicht, wofür wir Martina Wild und Eva Weber stellvertretend für die gesamte Stadtverwaltung danken möchten. Queeres Leben ist ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft und gehört zu einer aufgeschlossenen, modernen Stadtgesellschaft. Deshalb treten wir mit dem Regenbogenempfang, dem Hissen der Regenbogenflagge, Regenbogen-Zebrastreifen sowie den gestern aufgestellten drei Regenbogenbänken für die Sichtbarkeit der Queeren-Community ein. Was es nun aber braucht, sind konkrete Maßnahmen, wie z.B. ein Awareness-Konzept gegen Queerfeindlichkeit. Zudem müssen Beratungsangebote weiter ausgebaut werden, Jugendgruppen und queere Initiativen finanziell besser unterstützt sowie Räume zur Verfügung gestellt werden!
“Wir alle sind Augsburg” – um diesem Slogan gerecht zu werden, müssen wir uns auch für die Rechte queerer Menschen einsetzen, Diskriminierung abbauen und Akzeptanz schaffen.”

Marie Rechthaler, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Gleichstellung und Frauenpolitik der Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: ”Gleichberechtigung, Integration und Inklusion, aber auch Toleranz für andere Lebensmodelle sind hohe Werte, die unsere Demokratie ausmachen. Wir wollen queeres Leben in Augsburg sichtbarer machen, um Akzeptanz und Toleranz zu schaffen! Bausteine sind für uns dabei z.B. die queere Literatur und den Sachbuchbestand als spezifische Bücherecken in den Stadtbüchereien und im Stadtarchiv noch weiter auszubauen. Aber auch die Konzeption und Durchführung einer öffentlichen Kampagne gegen Queerfeindlichkeit und die Erstellung einer Karte mit queer-freundlichen Orten. Ebenso wollen wir die queere Geschichte Augsburgs erforschen und ihre Sichtbarkeit in Museen und Einrichtungen sicherstellen, sowie queere Stadtführungen konzeptionieren, die über die Regio Tourismus angeboten werden. Die Stadt Augsburg soll sich dafür einsetzen, dass queeres Leben nicht mehr marginalisiert wird, sondern vielmehr ein fester Bestandteil der Stadtgesellschaft wird. Diejenigen, die sich ehrenamtlich für eine offene Gesellschaft einsetzen, Beratungsangebote schaffen und Aktionen umsetzen, müssen stärker geschützt und unterstützt werden.”

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Beteiligte Personen