Status: in Bearbeitung

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

Augsburg hat als Biostadt eine lange Vorgeschichte. Bereits 2004 hat der Stadtrat ein Handlungsprogramm für Nachhaltigkeit beschlossen, das Aspekte wie “Gesundheit für alle ermöglichen” (C5), “Bewusst konsumieren” (B4) oder “Region stärken” (B1) beinhaltet. Der Ausschuss für Umwelt- und Verbraucherschutz hat 2007 beschlossen, dass städtische Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen oder Heime den Anteil an ökologischen Lebensmitteln auf mindestens 30 Prozent steigern und bevorzugt regionale und saisonale Produkte beziehen sollen (Vorgang: “Gesunde Ernährung – Biostadt Augsburg”).

Die Stadtratsfraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und CSU wollen das Thema “Biostadt Augsburg” kontinuierlich weiterentwickeln und stellen vor diesem Hintergrund folgende Anfrage:

  1. Wie hoch ist zum aktuellen Zeitpunkt der Anteil an ökologischen Lebensmitteln in unterschiedlichen Bereichen wie Kindertagesstätten, Schulen oder Heimen sowie bei den städtischen Beteiligungen?
  2. Welche Hemmnisse waren in den Fällen ausschlaggebend, wo der 2007 definierte Sollwert von 30 Prozent ökologisch erzeugter Lebensmittel nicht erreicht wurde?
  3. Welche Parameter müssten modifiziert werden, damit der Anteil an ökologischen Lebensmitteln in allen Bereichen und städtischen Beteiligungen weiter erhöht werden kann?

Begründung:

Biologisch erzeugte Lebensmittel sind tendenziell gesünder und ökologisch nachhaltiger als konventionell erzeugte, insbesondere wenn sie regional produziert und saisonal bezogen werden. Unsere Ernährung ist ein zentraler Klimafaktor, die CO2-Emissionen aus der ökologischen Landwirtschaft fallen im Verhältnis zum konventionellen Landbau wesentlich geringer aus. Auch im Hinblick auf Tierwohl, Arten-, Boden- und Gewässerschutz führt kein Weg an mehr Bio in der Landwirtschaft vorbei. 2023 hat der Wirtschaftsausschuss des Augsburger Stadtrats beschlossen, bei der Vergabe landwirtschaftlicher Grundstücke im Eigentum der Stadt Augsburg ökologische Aspekte künftig in den Vordergrund zu stellen. Ein weiterer Hebel, um als Stadt die biologische Landwirtschaft gezielt zu fördern, betrifft den Konsum. Um diesbezüglich gezielt Weichen stellen und neue Ziele formulieren zu können, sollen die bisherigen Erfolge im Kontext “Biostadt Augsburg” konkret beziffert werden.

Mit freundlichen Grüßen

 

Beteiligte Personen