Status: in Bearbeitung

Kommunale Bildungslandschaft Augsburg

Bedarfsgerechter Ausbau ganzheitlicher Bildung /
Einbeziehung von Kindern und jungen Erwachsenen sowie von Trägern

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

in den vergangenen Monaten hat sich die Stadt Augsburg auf den Weg gemacht, ihre kommunale Bildungslandschaft auszubauen, die relevanten Bildungsakteure stärker zu vernetzen und zu beteiligen und ihre Aktivitäten im Sinne eines erweiterten Bildungsbegriffes dadurch zu verstärken. Die kommunale Bildungslandschaft Augsburg wurde erneut beschrieben und analysiert, es wurden Handlungsfelder benannt. Dies gilt für den Bildungsbericht 2012 genauso wie für den Sozialbericht 2012 wie auch für den nun im Juli 2013 vorgelegten Bericht zur „Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit in der Stadt Augsburg“. Notwendig ist es nun, den angestoßenen Prozess der Beteiligung in diesen Bereichen konsequent fortzusetzen und die in den Berichten benannten Handlungsfelder mit geeigneten Maßnahmen zügig anzugehen.

In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses vom 1.7.2013 wurde der Bericht „Bedarfsorientierte Weiterentwicklung der Kinder und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit in der Stadt Augsburg“ vorgestellt, erörtert und verabschiedet. Der Bericht macht dabei auch deutlich, dass Augsburg im Bereich der non-formalen Bildung „offene Jugendarbeit“ einen Ausbaubedarf hat und dass die Einbeziehung der Kinder und jungen Erwachsenen sowie der Träger und Schulen für die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit in den einzelnen Sozialregionen und Stadteilen dafür grundlegend sein muss. Denn nicht „über“ diese Akteure muss geplant werden, sondern „mit“ ihnen. Die Beteiligung wird im Beschluss des Jugendhilfeausschusses deswegen auch ausdrücklich vorgesehen. Das heißt, es soll im Rahmen der Konzeptentwicklung einerseits eine aktivierende Jugendbeteiligung stattfinden, anderseits auch Stadtteilarbeitsgremien und die verschiedenen Träger und Schulen zur Beratung herangezogen werden. Ziel dabei muss es sein die jungen Menschen derart zu aktivieren, dass Sie auch an der Umsetzung engagiert mitwirken. Das Ansinnen, Kinder und Jugendliche zu beteiligen, deckt sich mit unserem Antrag von Mai 2009, der im Jugendhilfeausschuss verabschiedet wurde. Damit der bereits begonnene Prozess der Bedarfsorientierten Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit in Augsburg konsequent fortgesetzt werden kann, ist es sinnvoll, rasch mit ersten Pilotprojekten der Beteiligung zu beginnen und auch Formen der Beteiligung auszuprobieren. So steht die Neu/Umplanung des Jugendtreffs in Lechhausen laut Beschluss des Jugendhilfeausschusses vom 1.7.2013 an. Dies wäre eine Möglichkeit, zeitnah Kinder und junge Erwachsene, Träger und Stadtteilnetzwerke mit einzubeziehen.

Eine breite fachliche Beteiligung unter Einbeziehung aller relevanten Bildungsakteure und eine stadtteilorientierte Beteiligung ist auch im Kontext der „Bildungsregion Augsburg“ laut Beschluss des Bildungs- und des Jugendhilfeausschusses vom 12. Dezember 2012 vorgesehen und mittlerweile schon angegangen worden. In diesem Prozess gibt es zum Teil in Stadtteilen erste Arbeitsergebnisse, die umgesetzt werden könnten. Auch hier wäre es daher sinnvoll, zeitnah und modellhaft für einen Stadtteil in die konkrete Umsetzung zu gehen. Ein diesbezügliches Pilotprojekt könnte im Hochfeld realisiert werden. Verschiedene Akteure weisen in diesem Stadtteil auf einen Bedarf an Jugendarbeit hin. Das Vernetzungstreffen Hochfeld hat deshalb ein Projekt zur Umsetzung mit Jugendlichen ausgearbeitet, das sowohl eine aktivierende Jugendbeteiligung vorsieht als auch das Aushandeln eines Angebotes mit Schule, Kirchengemeinden und weiteren Akteuren. Dabei könnte z.B. auch geklärt werden, inwieweit sich die Kerschensteiner Schule zum Bildungshaus weiterentwickelt.

Die Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN stellt deswegen folgenden

Antrag:

  1. Das Konzept zur „Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit in der Stadt Augsburg“ soll zügig und in enger Zusammenarbeit zwischen den Referaten 3 und 4 erarbeitet werden.
  2. Als Pilotprojekte sollen zeitnah folgende zwei Stadtteil-Maßnahmen umgesetzt werden:
  3. Das Konzept zur „Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit in der Stadt Augsburg“ wie die Beteiligung sollen unter einer externen Moderation (z.B. Urbanes Wohnen) erarbeitet werden.
  4. Die Ergebnisse der beantragten Maßnahmen sind dem Ausschuss als Bericht vorzulegen und im Hinblick auf den gesamten genannten Beteiligungsprozess zu evaluieren.

 

  1. Der Jugendtreff in Lechhausen Nord/ Hammerschmiede/ Firnhaberau soll laut Beschluss im Jugendhilfeausschuss unter Beteiligung der verschiedenen Akteure um- bzw. neugeplant werden. Über eine frühzeitige Beteiligung sind mit jungen Menschen die passenden Konzepte und Orte des Angebots zu erarbeiten. Hierfür sind die benötigten Finanzmittel für eine Beteiligung und später dann die Umsetzung zu beantragen.
  2. Im Kontext der „Bildungsregion Augsburg“ sollen die im Stadtteil Hochfeld bisher erarbeiteten Ideen unter Beteilung der dortigen relevanten Akteure umgesetzt werden. Es sieht unter anderem eine Jugendbeteiligung und ein Aushandeln im Stadtteil vor. Die dafür benötigten Finanzmittel sind für den Haushalt zu beantragen.

Mit freundlichen Grüßen

Martina Wild                                    Christian Moravcik                 Verena von Mutius
stv. Fraktionsvorsitzende            Stadtrat                                          Stadträtin

Beteiligte Personen