Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
am 18.6.16 berichtete die Augsburger Allgemeine auf der letzten Seite über den Fall eines vernachlässigten Kindes in Augsburg. Am gleichen Tag wurde auf Seite 1 der Allgemeinen Zeitung über das erschreckende Ausmaß von Misshandlungen und Vernachlässigungen von Kindern in Deutschland berichtet. Die Dunkelziffer in diesem Bereich wird von den Kinder- und Jugendärzten noch weit höher eingeschätzt.
Handlungsbedarf sieht der Verband der Kinder- und Jugendärzte vor allem in folgenden Bereichen:
Die Deutsche Kinderhilfe kritisiert, dass es (nicht wie in einigen anderen Staaten) keine Pflicht zur Analyse der Hilfefälle gäbe, so dass diese Daten und Erkenntnisse der Politik und den Behörden fehle, um den Kinderschutz zu verbessern.
Mit der Einführung des Koordinierten Kinderschutzes (KoKi) beim Amt für Kinder, Jugend und Familie wurden die Chancen für ein koordiniertes und möglichst rechtzeitiges Eingreifen zum Schutz der Kinder verbessert. In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 18.01.2016 wurden die Ergebnisse der organisatorischen Überprüfung des Amtes für Kinder, Jugend und Familien vorgestellt; die Verwaltung wurde mit der Umsetzung der sich daraus ergebenden Maßnahmen beauftragt.
Des Weiteren wurde beschlossen auch im Sozialraum West eine KoKi-Anlaufstelle einzurichten.
Unserer Fraktion geht es nun explizit nicht darum einen konkreten Fall zu betrachten und irgendwelche Versäumnisse oder Schuldige auszumachen. Die o.g. Berichterstattung ist vielmehr Anlass im Sinne einer möglichst guten Präventionsarbeit herauszuarbeiten, was konkret vor Ort verbessert werden kann.
Deshalb stellen wir folgenden
Berichtsantrag
Mit freundlichen Grüßen
Martina Wild Verena von Mutius Antje Seubert
Fraktionsvorsitzende Grüne Jugendhilfeausschuss Jugend-, Sozial- & Wohnungsausschuss