Status: vorerst abgelehnt

Antwort vom 22.02.2019 vom Bildungsreferat

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

das Peutinger Gymnasium hat eine lange Historie in unserer Stadt. Allerdings leidet es schon seit geraumer Zeit an Raummangel, an fehlendem Brandschutz und an fehlender Barrierefreiheit. Zudem ist eine Generalsanierung dringend notwendig. Diese Probleme sind allen Beteiligten klar, allen voran der Schulgemeinschaft mit Schüler*innen, Lehrer*innen, Eltern und Schulleitung, die von diesen Umständen direkt betroffen sind.

Deshalb waren schon seit einiger Zeit Klassen interimsweise in der Alten Stadtbücherei ausgelagert und sollen zukünftig im Kontext der Maßnahme “Mozartturm” untergebracht werden. Des Weiteren wurde ein Grundsatzbeschluss gefasst, um ein Gesamtkonzept für Sanierung, Erweiterung und Brandschutz zu erstellen. Hierfür wurde das  Augsburger Architekturbüro Bestler beauftragt.

Die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie liegen nur vor und wurden in dieser Woche dem Bildungs- und dem Bauausschuss zur weiteren Beschlussfassung vorgelegt. Das Architekturbüro kommt dabei zu dem Ergebnis, dass eine Sanierung und Erweiterung des Peutinger Gymnasiums am bestehenden Standort äußerst schwierig zu realisieren sei, nicht mehr den heutigen schulischen Anforderungen genüge und zudem die Wirtschaftlichkeit in Frage stehe (siehe BSV 19/02710). Aus diesem Grunde wurde von der Verwaltung auch vorgeschlagen, nicht nur die Sanierung eingehender zu prüfen, sondern auch den Weg eines Neubaus dieses Gymnasiums (in erweiterter Form) verfolgen zu können. Die vertiefte Prüfung dieser beiden Varianten halten wir für sinnvoll. Grundsätzlich können wir auch die Vorzüge eines neuen Gymnasiums im Reese-Areal nachvollziehen, was diesem neuen Quartier gut tun würde.

Allerdings muss unserer Meinung nach bei einer solch weitreichenden Entscheidung – wie einer möglichen Schulverlegung – die Schulgemeinschaft frühzeitig informiert und mit eingebunden werden. Eine Schule ist ein Ort des Lehrens und Lernens, aber auch der Begegnung und des Miteinanders. Viele Menschen identifizieren sich mit der Schule, die sie einmal besucht haben, die sie selbst besuchen oder die ihre Kinder besuchen.

Am Peutinger Gymnasium sind aktuell knapp 1000 Schüler*innen und ca. 100 Lehrkräfte. Dazu kommen die vielen Eltern, die Verwaltung vor Ort wie auch diverse mit der Schule vernetzte Akteure.

Es ist ein großes Ärgernis für die Genannten, wenn sie aus den Medien mit einer Entscheidung konfrontiert werden und nicht frühzeitig direkt informiert und in die Diskussion über die anstehende Sanierung bzw. den anstehenden Neubau mit einbezogen werden.

Deshalb stellt unserer Fraktion folgenden Antrag: 

Im Rahmen der anstehenden Sanierungen und Neubauten von Schulen ist die jeweilige betroffene Schulgemeinschaft frühzeitig aktiv einzubeziehen und über den Sachstand zeitnah zu informieren. Dem Ausschuss ist über den Beteiligungsprozess und dessen Ergebnisse zu berichten.
 
Beteiligte ehemalige Stadträt*innen: Eva Leipprand

Beteiligte Personen