Status: beantwortet

20240311 – Beantwortung Antrag Öko-Modellregion

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

Die Stadt Augsburg und der Landkreis Augsburg wurden 2019 vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus als “Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg” ausgezeichnet. Das Projekt “Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg” arbeitet daran, die heimische ökologische Landwirtschaft zu stärken und das Bewusstsein für regionale Identität voranzubringen. Dafür werden 75 Prozent der Kosten für die Stelle des Projektleiters vor Ort vom Freistaat übernommen, maximal bis zu 75.000 Euro im Jahr. Diese Förderung läuft Ende 2024 aus. Angesichts der hohen Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln, der erwünschten Steigerung der regionalen Lebensmittelversorgung und der Wichtigkeit, ein gesundes Ökosystem in und um Augsburg zu bewahren, einerseits und der ökologischen und klimawandelbedingten Herausforderungen in der Landwirtschaft andererseits ist aus unserer Sicht eine Fortsetzung des Projekts erstrebenswert. So können auch in Zukunft die Öko-Landwirtschaft, kurze Wege und Regionalität im Raum Augsburg gestärkt und damit einhergehend diverse andere Ziele mit unterstützt werden.

Um die “Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg” über das Jahr 2024 weiterzuführen, stellen die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und CSU folgenden Antrag:

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, die Entwicklung der “Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg” seit ihrem Start zu evaluieren und dem zuständigen Ausschuss zu berichten. Dies soll vor allem hinsichtlich der quantitativen Entwicklung der regionalen ökologischen Erzeugung und ihrer Absatzwege sowie hinsichtlich der Entwicklung der Versorgung von städtischen Einrichtungen und Trägern durch regionale Öko-Betriebe geschehen.
  2. Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, unter welchen Bedingungen die “Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg” über 2024 hinaus fortgesetzt werden kann, und insbesondere in Gesprächen mit dem Landkreis Augsburg in Erfahrung zu bringen, unter welchen Voraussetzungen hier eine Bereitschaft zur gemeinsamen Fortführung besteht.
  3. Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob und unter welchen Bedingungen eine weitere Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus möglich ist, und die notwendigen Schritte dazu fristgerecht einzuleiten.

Begründung:

Zu den Zielen gehören die Förderung der regionalen, ökologischen Erzeugung durch Initiierung neuer bzw. Stärkung bestehender Absatzwege, die Sensibilisierung von Bevölkerung und Produzenten durch Information und Bewusstseinsbildung und das Zusammenbringen von ökologisch wirtschaftenden Betrieben und regionalen Konsument/innen. Diese Ziele stehen im Einklang mit den Zielen der Stadt Augsburg. Ein Beispiel dafür ist die Versorgung von Kitas im Rahmen des Stadtratsbeschlusses „Gesunde Ernährung – Biostadt Augsburg“ mit mindestens 40 Prozent Bio-Lebensmitteln. Die Steigerung des Anteils an regionalen und Bio-Lebensmitteln fördert eine gesunde, weil z.B. pestizidfreie Ernährung. Zudem trägt die “Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg” durch die Förderung regionaler und ökologischer Lebensmittelerzeugung konkret zum Schutz der Artenvielfalt, zum Klimaschutz, zu mehr Nachhaltigkeit und dazu bei, Wertschöpfung in der Region zu halten. Damit geht die Fortführung der “Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg” auch Hand in Hand mit der Umsetzung und Weiterentwicklung des Augsburger Nachhaltigkeitsprozesses und der Zukunftsleitlinien des Büros für Nachhaltigkeit der Stadt Augsburg. Hier trägt sie im Sinne klassischer Wirtschaftsförderung vor allem zu den Zielen “Klima schützen”, “Ökologische Vielfalt schützen und fördern” und “Natürliche Lebensgrundlagen bewahren” bei. Auch Anschaffungen werden gefördert, was insbesondere für Start Ups in diesem Bereich eine hilfreiche Unterstützung sein kann. So kann die “Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg” dazu beitragen, die ökologischen und wirtschaftlichen Ziele der Stadt Augsburg umzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen

grüne fraktion
  • Peter Rauscher
  • Dr. Stefan Wagner
  • Sabrina Koch
csu fraktion
  • Leo Dietz
  • Josef Hummel
  • Matthias Fink

Beteiligte Personen