GRÜNE und CSU unterstützen den Vorschlag von Sportreferent Jürgen Enninger.

Die Fraktionen betrachten die viel zu lange unterlassene Preisanpassung als überfällig und begrüßen den erweiterten Familienbegriff

Trotz wiederholtem Hinweis wurde in der Vergangenheit bei der Anpassung des Entgeltverzeichnisses zu lange nicht gehandelt. Die beiden Fraktionen stehen voll hinter dem Vorschlag von Kultur- und Sportreferent Jürgen Enninger, der sich nach einer gründlichen Bestandsaufnahme der Gesamtsituation entsetzt gezeigt hat. Dass die Preise nun teils stark steigen, liegt allein darin begründet, dass in der vorherigen Stadtratsperiode keine Verantwortung für die notwendige Anpassung der Eintrittspreise übernommen wurde. Der nun bekannte Vorschlag der Verwaltung soll dem Sportausschuss als längst überfällige Diskussionsgrundlage dienen. In den zurückliegenden Jahren wurden die von Seiten der Verwaltung dargelegten Fakten von der Referatsleitung zur Diskussion im Ausschuss aus Angst vor vermeintlich unpopulären Maßnahmen schlichtweg ignoriert.

Dazu Peter Rauscher, Fraktionsvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: “Eine adäquate Anpassung des Entgeltverzeichnisses der Augsburger Bäder ist seit Jahren überfällig. Dass diese viel zu lange verschleppt wurde, ist ein eklatantes Versäumnis des ehemaligen Sportreferenten Dirk Wurm. Dass nun wir dieses Versäumnis angesichts haushälterischer Notwendigkeiten korrigieren müssen, erfreut niemanden. Mit der Preisanpassung und der geänderten Tarifstruktur wird nun endlich den gesellschaftlichen Wandlungsprozessen Rechnung getragen. Hiervon profitieren besonders Kinder, Familien und alternative Familienmodelle. Der von der Sozialen Fraktion eingereichte Antrag verschließt sich hingegen einem erweiterten, längst in unserer Gesellschaft gelebtem Familienbegriff und würde Alleinerziehende und unverheiratete Paare mit Kindern schlechter stellen. Das vom Sportreferenten vorgestellte ‚Augsburger Modell’” befindet sich mit seiner Preisstruktur im bayerischen Mittelfeld. Neu und wichtig ist uns daran: Kinder bis sechs Jahre erhalten freien Eintritt und die ‘Familienkarte’ würde nun zur ‘Familien- und Gruppenkarte’, um auch andere Betreuungs- und Familienkonstellationen als die traditionelle ‘Mutter-Vater-Kind’-Konstellation zu berücksichtigen. Damit planen wir, den Kreis der Berechtigten stark zu erweitern und z.B. auch Alleinerziehende, betreuende Großeltern oder Tageseltern mit einzuschließen.

Leo Dietz, Fraktionsvorsitzender der CSU weiter: “Gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern sowie dem städtischen Haushalt war es fahrlässig, jahrelang keine moderate Anpassung vorzunehmen. Das hat nun zu dieser dringend notwendigen Erhöhung geführt, hinter der auch wir als CSU-Fraktion stehen. Damit wollen wir bestimmt niemanden ausschließen, sondern ganz im Gegenteil sicherstellen, dass die Bäderlandschaft in Augsburg auch weiterhin allen Schwimmerinnen und Schwimmern zur Verfügung steht. Hier geht es nicht darum, Kosten zu decken, sondern die Verluste für den städtischen Haushalt einzudämmen. Zudem wurden trotz gestiegener Energie-, Betriebs-, Material- und Personalkosten seit 2013 – und trotz stabiler wirtschaftlicher Lage – keinerlei Preisanpassung vorgenommen. Dabei hat die Pandemie bekanntlich gerade auch den Bädern wirtschaftlich schwer geschadet. Hinzu kommen die aktuell stark steigenden Energiepreise. Mit einer aktuellen Inflationsanpassung würden wir bei über 16 Euro für ein Gruppenticket liegen. Bei dem zur Diskussion gestellten Vorschlag von Jürgen Enninger handelt es sich daher vor dem Hintergrund der Versäumnisse seines Vorgängers um eine realistische Einschätzung, über die nun der Sportausschuss weiter diskutieren wird.”

Beteiligte Personen