Status: in Bearbeitung | Verwaltung wurde beauftragt: Beschlussvorschlag der Bauverwaltung (pdf)

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Verkehrssituation im Textilviertel hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Der Bau der Schleifenstraße hat nicht weniger, sondern mehr Verkehr gebracht, dazu gekommen sind neue verkehrsintensive Ansiedlungen (insbesondere Einkaufsmärkte). Auch das tim und neuer Wohnungsbau erhöhen die Verkehrsfrequenz.

Deutlicher als früher wird aber auch der unverwechselbare Charakter der Industrielandschaft Textilviertel erkannt und gewürdigt. Er bedeutet einen großen  Wert für die Menschen im Viertel, aber auch für die Gesamtstadt Augsburg und muss bewahrt und weiterentwickelt werden. Dieser Wert wird durch den zunehmenden Autoverkehr beeinträchtigt.

Um eine zukunftsfähige und ganzheitliche Entwicklung des Textilviertels zu organisieren, hat die Stadt zusammen mit den Menschen im Textilviertel ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept ISEK erarbeitet. Dort hat man zum Thema Mobilität Folgendes festgehalten:

Neue Straßen sollen nicht mehr gebaut werden. „Die vorhandenen Straßen sollen verkehrs-beruhigt gestaltet und für Fußgänger und Radfahrer besser überquert werden können. Bei der Sanierung und beim Neubau von Wohnanlagen und Geschäftsgebäuden soll der ruhen-de Verkehr stadtverträglich geordnet und mit alternativen Verkehrsmitteln gekoppelt werden, um so teure und platzintensive Parkierungsanlagen zu vermeiden.“ Das Ziel soll eine neue Mobilität sein: „Aufgrund der kurzen Entfernungen zur Innenstadt bietet sich das Textilviertel/Herrenbach an, alternative Transport- und Verkehrsmittel einzusetzen. So soll das Fahrrad mit den erforderlichen Infrastrukturanlagen vermehrt gefördert werden. Aber auch Modellprojekte für ein autofreies Wohnen und Arbeiten, carsharing oder ein Mobilitätsmanagement sind gefragt.“

Zur Zeit gibt es Verzögerungen bei der Entwicklung des AKS-Geländes. Die größte Hürde scheint der Nachweis von Parkplätzen zu sein. Man spricht bereits vom Bau eines neuen Parkhauses. Diese Überlegungen entsprechen nicht den im ISEK niedergelegten Vorstellungen der Bürgerinnen und Bürger und sind nicht mehr zeitgemäß.

Unsere Fraktion stellt daher folgenden

Antrag:

Für das Textilviertel/Herrenbach wird ein zukunftsfähiges und nachhaltiges Mobilitätskonzept entwickelt. Das Konzept baut auf dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept ISEK auf und bezieht Modellprojekte wie autofreies Wohnen und Arbeiten, carsharing und Mobilitätsmanagement mit ein. Auf neue Parkierungsanlagen wird verzichtet.

Mit freundlichen Grüßen

Eva Leipprand                                      Reiner Erben                           Martina Wild
stellv. Fraktionsvorsitzende         Fraktionsvorsitzender        stellv. Fraktionsvorsitzende

Beteiligte Personen