Status: in Bearbeitung

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

breite Bevölkerungsschichten mit bezahlbarem und langfristig sicherem Wohnraum zu versorgen, ist eine der größten Herausforderungen für Kommunen.
Wohnungsgenossenschaften und Wohnprojekte sind dabei ein wichtiger Teil zur Schaffung von sozialem und bezahlbarem Wohnraum. Sie tragen zur sozialen Stabilisierung und kulturellen Belebung von Neubauquartieren bei und beinhalten  oft neue Ansätze zur Integration von Menschen mit Behinderung sowie Mehrgenerationenwohnen. Aus Erfahrung von anderen Kommunen werden außerdem meist innovative ökologische, energetische und gemeinwohlorientierte Konzepte realisiert.
Ein zentraler Aspekt, der für genossenschaftliche Wohnprojekte spricht, ist die Nachhaltigkeit im Sinne einer sicheren sowie sozial verantwortbaren Wohnungsversorgung. Der Wohnraum wird dem freien Markt entzogen. Mitglieder einer Wohnungsgenossenschaft profitieren von einer grundsätzlich lebenslangen Nutzungsüberlassung sowie von einer stabilen und bezahlbaren Miete (Nutzungsentgelt). Die GRÜNE Fraktion hat bei einer Veranstaltung interessierte Initiativen eingeladen. Ein großer Wunsch aller Initiativen ist eine gute Beratung von Seiten der Stadt Augsburg, um den langfristigen Prozess von der Initiative bis zur Gründung fachlich zu begleiten.

Wir stellen daher folgenden

Antrag:

Die Verwaltung wird beauftragt, eine kostenlose Beratungsstelle – vergleichbar mit der Mitbauzentrale in München – zu schaffen.
Das konkrete Konzept einer Beratungsstelle soll mit der Augsburger Stadtgesellschaft, wie z.B. dem Nachhaltigkeitsbeirat, und schon vorhandenen und sich in Planung befindlichen Genossenschaften erarbeitet werden.

Begründung:

Das Gründen einer Wohnungsgenossenschaft oder anderer gemeinschaftlicher Wohnprojekte ist langwierig und in der Regel kompliziert. Es bedarf einer fachlich fundierten    Hilfestellung. Eine Beratungsstelle kann dabei Mut machen, Fragen beantworten und bei Herausforderungen unterstützend zur Seite stehen. Außerdem kann sie durch gute Netzwerkarbeit Menschen zusammenbringen, die gemeinsame Ziele für das Wohnen anstreben und ähnliche Vorstellungen von ihrem künftigen Wohnstandort haben. Im Gegensatz zu der Gründungsberatung der Genossenschaftsverbände handelt es sich um ein niederschwelliges Angebot, das außerdem das genossenschaftliche – gemeinschaftliche Wohnen in der Öffentlichkeit bewerben und stärker in den Mittelpunkt stellen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Beteiligte ehemalige Stadträt*innen: Antje Seubert, Eva Leipprand

Beteiligte Personen