Frauen gestalten mit – Mut, innovative und nachhaltige Konzepte sind gefragt

Aus dem Klinikum Augsburg wird ein Universitätsklinikum und an der Universität Augsburg wird eine Medizinische Fakultät neu entstehen. Dabei sind große Herausforderungen zu bewältigen. Dies war Anlass für Christine Kamm, Landtagsabgeordnete, und Martina Wild, Vorsitzende der GRÜNEN Stadtratsfraktion, sich beim Green Ladies Lunch mit diesem Thema auch aus gleichstellungspolitischer Sicht zu beschäftigen und hierfür die Gründungsdekanin Prof. Dr. Martina Kadmon und die Personalratsvorsitzende Eva Nieberle einzuladen – zwei Frauen, die maßgeblich an der Gestaltung und zukünftigen Ausrichtung der medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums mitwirken.

In ihrer einführenden Begrüßungsrede betonte Stephanie Schuhknecht, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, die Bedeutung des neuen Klinikums und der neuen medizinischen Fakultät für die Stadt Augsburg und die gesamte Region:  “Das Uniklinikum, die neue medizinische Fakultät und der dazu entstehende neue Medizincampus sind Chance und Herausforderung zugleich. Es gilt neue, ganzheitliche und zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln und umzusetzen: Sei dies Bei der Gestaltung der Arbeitsplätze wie bei der Unterstützung der Arbeitnehmer*innen, Familie und Beruf zu vereinbaren; bei der verkehrlichen Erschließung mit umweltfreundlichen vernetzten Verkehrsmitteln wie einer flächensparenden Bauweise. Auch der zusätzliche Wohnraumbedarf ist für alle Kommunen der Region eine Herausforderung, die nur gemeinsam bewältigt werden kann. Besonders zukunftsweisend ist das Curriculum des künftigen Studienganges, der einen starken Fokus auf die Patient*innenperspektive legt.”

Prof. Kadmon berichtete darüber, was bisher schon an neuen Strukturen geschaffen wurde, welche Probleme dabei zu bewältigen waren und was noch alles zu tun ist. Deutlich machte Prof. Kadmon, dass sie neben den inhaltlichen und organisatorischen Aufgaben einen eindeutigen gleichstellungspolitischen Auftrag für die Gestaltung der neuen medizinischen Fakultät und der Universitätsklinik sieht. Allerdings müsse mit der Frauenförderung schon viel früher begonnen werden, nämlich schon während der Ausbildung. Es braucht gezielte Nachwuchsförderung, Mentoring-Programme und eine gute Studien- und Karriereberatung. Wenn Frauen die Chance haben, wie sie selbst, in einer Führungsrolle erfolgreich gestalten zu können, habe dies eine erhebliche Bedeutung für Frauenförderung und Gleichstellung. Man wirke als Vorbild für andere Frauen, die sich ihrer Erfahrung nach häufig solche Karrierewege nicht zutrauen oder die befürchten, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht gelingt.

Dies war auch ein wichtiger Gesichtspunkt für die Personalratsvorsitzende des Klinikums Eva Nieberle. Bisher arbeiten im Bereich des Klinikums ca. 5.500 Angestellte, davon sind ca. 4.200 Frauen.  Frauen halten das Klinikum am Laufen und stellen in der Pflege, aber auch in den hausinternen Dienstleistungen wie beispielsweise Küche und Reinigung die Mehrheit. Frauen brauchen Kinderbetreuung und eine adäquate Bezahlung, die ihnen ein Auskommen bietet und Altersarmut verhindert. Die mutige Entscheidung der Politik, keine Privatisierung von Küche und Reinigungsleistung vorzunehmen, muss auch in der zukünftigen Struktur bewahrt werden und darf vom Freistaat nicht revidiert werden.

Beteiligte Personen