Am vergangenen Sonntag, den 27. September, lud die GRÜNE Fraktion ins Augsburger Rathaus zum Green Ladies Lunch 2020 ein. Die Veranstaltung, die bereits zum 9. Mal stattfand, drehte sich um das hochaktuelle Thema „Sorgearbeit = Frauenarbeit? Wie die Corona-Pandemie das Ringen um Anerkennung und Ausgleich der Care-Arbeit verschärft.“

Nach der Begrüßung durch die Grüne Fraktionsvorsitzende Verena von Mutius-Bartholy leitete Stadträtin Franziska Wörz, frauen- und gleichstellungspolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion das diesjährige Thema ein: “In der Pandemie verschieben sich Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen, Arbeit und Studium nach Hause. Meist sind es Frauen, die die Mehrbelastung schultern müssen. Das verschärft vorhandene Ungleichheiten.”

Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth ging in ihrer Rede auf die Corona-Krise ein, die viele frauenpolitische Probleme und alltägliche Herausforderungen dramatisch verschärft: „Die Corona-Pandemie trifft uns alle, sie trifft uns aber nicht alle gleich. Weltweit sind Frauen besonders stark von Hunger und Armut betroffen, von den Folgen gewaltsamer Konflikte, der Klimakrise und nicht zuletzt der Corona-Pandemie.“

Die Podiumsdiskussion als Herzstück der Veranstaltung leitete die GRÜNE Landtagsabgeordnete Stephanie Schuhknecht. „Die Krise verschärft die schon davor bestehende massive Ungleichheit in der Sorgearbeit. Wir müssen jetzt mit kluger Politik auf allen Ebenen für Geschlechtergerechtigkeit kämpfen“, so Schuhknecht.

Auf dem Podium diskutierte sie mit Martina Wild, 2. Bürgermeisterin und Referentin für Bildung- und Migration, Ulrike Stautner vom Bayerischen Elternverbands e.V. in Augsburg und Natalie Stanczak, Soziologin und Co-Initiatorin des Interview-Projekts “Faces of Moms”. Einigkeit herrschte darüber, dass durch die Pandemie zumeist Frauen einer Doppel- und Dreifach-Belastung ausgesetzt waren und sind. Im Vordergrund stand, dass nur durch Solidarität und Verständnis für und unter Frauen in unterschiedlichen Situationen die Probleme verbessert werden können. Corona dürfe nicht zum Rückschritt bei der Rollenverteilung führen. Fragen aus dem Publikum ermöglichten trotz Einhaltung der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie einen Austausch unter den Frauen.

Franziska Wörz zeigte sich zum Ende der Veranstaltung entschlossen: “Die Diskussion hat gezeigt, dass in Sachen Gleichstellung in der Sorgearbeit noch viel zu tun ist – auch auf kommunaler Ebene. Das von Martina Wild geleitete Referat für Bildung und Migration ist bereits dabei, Kita-Plätze auszubauen und mehr Ganztagsbetreuung von Schulkindern zu ermöglichen. Auch als Arbeitgeberin muss die Stadt Augsburg ihren Teil zur Gleichstellung der Geschlechter beitragen, etwa mittels flexibler Arbeitsmodelle. Dafür setzt sich unsere Fraktion im Stadtrat ein.”

Beteiligte Personen