— von Verena von Mutius und Dr. Pia Haertinger

Uns GRÜNEN ist es wichtig, die Spielräume der Kommune im Rahmen der ansonsten staatlichen Gesundheitsfürsorge zu nutzen. Im Vordergrund kommunaler Gesundheitspolitik müssen die gesunden Lebensbedingungen aller BürgerInnen stehen.

Präventionsprojekte ausbauen und Präventionskonzepte modernisieren

Angesichts der hohen Gefährdungspotenziale, mit welchen die Kinder und Jugendlichen heute konfrontiert werden, kommt der Präventionsarbeit eine große Bedeutung zu. Wir möchten sie befähigen, Gefährdungen aus den Bereichen Sucht, Essstörungen, sexualisierte Gewalt, Rassismus und Medien besser begegnen zu können. Wir setzen uns daher dafür ein, dass die Stadt Organisationen wie der Drogenhilfe oder der Suchtambulanz der Caritas mehr Geld für Personal bereitstellt, damit wichtige Präventions- und Aufklärungsangebote, wie z.B. das Programm SuPra, das SchülerInnen grundlegend über Suchtmittel aufklärt, ausgebaut werden können. Trotz der Bemühungen in der Prävention ist die Zahl der Drogentoten in Augsburg in den letzten Jahren angestiegen. Sogenannte „neue Drogen“ könnten ein möglicher Grund für die gehäuften Todesfälle sein. Wir GRÜNE wollen daher mehr Finanzmittel und endlich die Aktualisierung des Drogenpräventionskonzeptes von 2005. Aus unserer Sicht ist zudem die Steuerung und Vernetzung der verschiedenen Präventionsangebote entscheidend. Bereits 2010 hatten wir daher beantragt, ein Gesamtpräventionskonzept für Augsburg zu entwickeln. Wir halten das Projekt „Communities That Care“ für richtig. Ziel von CTC ist es, anhand von Schülerumfragen ausgeprägte Risikofaktoren sowie fehlende Schutzfaktoren und deren Auswirkungen auf Problemverhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen im Stadtteil zu ermitteln. Anhand der Auswertung und unter Einbeziehung von Schule, Familie, Peers sowie in Zusammenarbeit mit Trägern und Projekten in diesem Bereich werden dann lokale Aktionspläne erarbeitet, die den Kindern und Jugendlichen bestmögliche Chancen für ein gesundes und risikoarmes Aufwachsen in ihrem Stadtteil bieten sollen.

Niederschwellige Angebote Bereithalten

Zudem muss es weiterhin niederschwellige Angebote wie das KiZ (Kontaktladen im Zent- rum), Substitutionsprogramme und Streetwork geben, um auch denen zu helfen, die bereits in Abhängigkeiten geraten sind. Unsere Forderung nach Rückzugsräumen (Drogenkonsum- räumen) bleibt trotz der ablehnenden Haltung der Staatsregierung aufrechterhalten. Hierbei muss die Stadt z.B. mit Informationsveranstaltungen für die Gewinnung von Substitutions- plätzen bei ÄrztInnen noch mehr aktiv werden. Für Menschen, deren Gesundheitsvorsorge nicht gewährleistet ist, sind Angebote wie die kostenlose und anonyme Beratung wichtig, damit zum Beispiel auch Obdachlose eine ausreichende Versorgung haben. In diesem Zusammenhang begrüßen wir sehr, dass es im Verlauf des Jahres 2018 einen betreuten Treffpunkt für Alkohol- und Drogenabhängige in der Nähe des Oberhauser Bahnhofs geben wird, der im Rahmen eines Gesamtkonzeptes für den Stadtteil umgesetzt werden soll. Hierzu zählen eine Aufwertung des Stadtteils, der Grünanlagen an der Wertach und des Platzes selbst sowie die Einrichtung eines Quartiersmanagements. Wir GRÜNE halten es für enorm wichtig, den Treff als offenes Angebot für alle Menschen zu etablieren. Die Bevölkerung soll dort aktiv mithelfen und in Kontakt mit den Suchtkranken kommen können. Wichtig ist uns auch, dass die Oberhauser BürgerInnen die Möglichkeit haben, die Räume abends für Vereinsaktivitäten oder andere Initiativen zu nutzen. Ziel muss es sein, einen sozialen Treffpunkt zu entwickeln, von dem die Bevölkerung auch einen konkreten Mehrwert hat, damit eine gute Akzeptanz erreicht wird.

DIE NEUE UNIKLINIK IN DIE STADT EINBINDEN
Die Umwandlung des heutigen Klinikums in eine Uniklinik wird auch von uns GRÜNEN in Stadt und Land mitgetragen, weil so die Maximalversorgung für die Bevölkerung in unserer Region in Zukunft gewährleistet ist. Vor allem die geplanten Forschungsschwerpunkte Umweltmedizin und Medizininformatik sehen wir als Chance für den Wissenschaftsstandort und die Umweltstadt Augsburg. Wir begrüßen die Idee eines Klinikbeirats, der die lokalen Anliegen der Gesundheitsversorgung an die Landesebene adressieren kann. Wir konnten gemeinsam mit Vertretern des Landkreises erreichen, dass es keine weiteren Auslagerungen von Dienstleistungen geben wird und so der Fehler der Vergangenheit, als die Wäscherei ausgelagert wurde, nicht noch einmal gemacht wird.

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