Status: in Bearbeitung

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Die Bebauung des Reese-Areals ist in den letzten Jahren vorangekommen und es entwickelt sich dort ein komplett neues Stadtquartier/Stadtviertel, in dem am Ende bis zu 2000 Menschen leben könnten. Immer wieder gab und gibt es dabei Diskussionen um eine zukunfts- und sozialverträgliche Entwicklung dieses neu entstehenden Stadtviertels.

Eine sozialverträgliche Quartiersentwicklung braucht neben qualitätsvollen Grün- und Freiflächen, neben Kinderspielplätzen und kulturellen Einrichtungen auch Orte, an denen soziales Miteinander gelebt werden kann. Wir halten es daher für nötig, in dem neu entstehenden vielfältigen Stadtquartier auch Einrichtungen wie einen Familienstützpunkt, MehrGenerationenTreff, Begegnungszentrum u.ä. mit zu konzipieren und einzurichten.

Deshalb unterstützen wir die Überlegungen für ein  “Nachbarschaftszentrum-Kriegshaber”, die im Juli 2017 im Jugend-, Sozial- und Wohnungsausschuss vorgestellt wurden. Das vorgestellte Konzept umfasst neben Betreuungs- und Pflegewohnungen für Menschen mit Behinderung u.a. die Einrichtung eines allgemeinen Sozialdienstes, einer Beratungsstelle für Senioren und seelisch Kranke, eines  Begegnungszentrums für die Bürgerschaft, Raum für Begegnungen und Kultur. Inzwischen konnten wir der AZ vom 12.04.2018 entnehmen, dass in dem geplanten Wohnungsbauprojekt Reesepark II von der Wohnbaugruppe ein Quartiersstützpunkt eingeplant wird.

Im Kontext des Bebauungsplanes Nr. 228 wurden auch über die bestehenden kulturellen Einrichtungen und Projekte wie Abraxas und Kulturpark West sowie über zukünftige Bedarfe diskutiert. Klar war immer, dass das Kulturhaus Abraxas selbstverständlich bestehen bleibt und der Kulturpark West eine Zwischennutzung ist. Aufgrund der prognostizierten kulturellen Bedarfe wurde aber südlich des Abraxas (“Areal Reesetheater”) ein Platzhaltergebäude für kulturelle Nutzungen festgelegt.

Ob es sinnvoll ist, alle quartiersbezogenen und “Sonder-”Einrichtungen an einem Ort zu konzentrieren, auch mit der Konsequenz, dass in diesem Wohngebäude dann auch weniger Wohnraum geschaffen werden kann, sollte überprüft werden. Sinnvoll wäre es aus unserer Sicht, die bestehenden Überlegungen konzeptionell zu verbinden und in dem “Platzhaltergebäude” ein Kultur- und Bürgerbegegnungszentrum im Bereich des Kulturhauses Abraxas zu entwickeln.

Unsere Fraktion stellt daher folgenden Antrag:

  1.   Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob in dem „Platzhaltergebäude“ neben der kulturellen Nutzung auch eine sozio-kulturelle Nutzung i.S. eines Kultur- und Bürger(begegnungs)zentums (mit Angeboten wie MehrGenerationenTreff, Familienstützpunkt, Versammlungsräume u.v.m.) rechtlich möglich ist.
  2.  Die Verwaltung überprüft das im Jugend-, Sozial- und Wohnungsausschuss vorgestellte Konzept daraufhin, ob Teile dieses Konzeptes wie der Bereich “Begegnung und Kultur” sinnvoller im “Platzhaltergebäude” untergebracht werden könnten/sollten.
  3. Wenn die Konzeptüberprüfung und die Beratungen im zuständigen Ausschuss zu dem Ergebnis führen, dass eine Umsetzung eines Kultur- und Bürger(begegnungs)zentrums im “Platzhaltergebäude” zu bevorzugen ist, aber aufgrund planungsrechtlicher Vorgaben nicht möglich ist, beantragen wir die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Umsetzung eines Kultur- Bürger(begegnungs)zentrums wie oben dargelegt zu schaffen.

Mit freundlichen Grüßen

Martina Wild                       Cemal Bozoglu                                   Verena von Mutius
Fraktionsvorsitzende      Stv. Fraktionsvorsitzender            Stadträtin

Antje Seubert
Stadträtin

Beteiligte Personen