Trotz Biodiversitätsstrategien auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene geht das Artensterben weiter. Es ist daher aus GRÜNER Sicht dringend Zeit, nicht nur Strategiepapiere zu verfassen, sondern die gesetzlichen Rahmenbedingungen für einen Kurswechsel zugunsten des Natur- und Artenschutzes ganz klar zu formulieren. Diese Chance bietet nach Ansicht der GRÜNEN das heute angelaufenen “Volksbegehren Artenvielfalt” und die Weiterentwicklung der Augsburger Biodiversitätsstrategie, wie sie Umweltreferent Reiner Erben jetzt in die Wege leitet.

“50 Prozent der Tagfalter, Heuschrecken und Libellen sind verschwunden. 44 Prozent unserer heimischen Brutvögel und 40 Prozent der heimischen Insekten sind ausgestorben oder massiv in ihrem Bestand gefährdet”, zitiert Peter Rauscher aus einem Bericht des Umweltministeriums von 2018. “Der Rückgang bei Käfern, Schmetterlingen und anderen Insekten hat direkte Konsequenzen für Vögel, da ihnen die Nahrung fehlt. Es ist also allerhöchste Zeit, den Zielen auch endlich verbindliche und konsequente Maßnahmen folgen zu lassen. Deshalb ist das zurzeit laufende Volksbegehren “Artenvielfalt – rettet die Bienen” so wichtig. Es fordert eindeutige gesetzliche Verbesserungen zugunsten des Artenschutzes ein. Ausschließlich freiwillige Vereinbarungen haben uns die letzten Jahrzehnte nicht weitergebracht, im Gegenteil: Wir stehen vor einem Massenaussterben, das unsere Lebensgrundlagen gefährdet“ so Peter Rauscher, Sprecher der Augsburger GRÜNEN.

Die GRÜNE Fraktion begrüßt ausdrücklich, dass die Stadt  auf kommunaler Ebene tätig wird. Auf Initiative des Umweltreferenten Reiner Erben nimmt Augsburg am Labeling-Verfahren „StadtGrün naturnah“ teil und stellt sich damit der Bewertung einer Fachjury u.a. über den Stand der biologischen Vielfalt in der Stadt. Des Weiteren werden die Biodiversitätsstrategie und der entsprechende Maßnahmenkatalog überprüft und fortgeschrieben.

Martina Wild, Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Umweltausschuss: „In den letzten 10 Jahren seit Einführung der Biodiversitätsstrategie haben bereits diverse Aktivitäten vom Amt für Grünordnung, Naturschutz und Friedhofswesen und Forstamt, vom Landschaftspflegeverband und Ehrenamtlichen stattgefunden. Zugleich haben aber das Artensterben und der Flächenverbrauch weiter zugenommen und der Klimawandel schreitet rasant voran. Daher ist es richtig, die bisherige Biodiversitätsstrategie und den entsprechende Maßnahmenkatalog zu evaluieren und weiterzuentwickeln. Nach dem Leitfaden zum besseren Baumschutz sollen zudem Handlungsempfehlungen zur Biodiversität erarbeitet werden, um Bewusstsein zu schaffen. Klar ist: Wir wollen keine Papiertiger und Absichtserklärungen, sondern auch in Zukunft ganz konkrete Maßnahmen, die dem Artensterben etwas entgegensetzen können. Wenn wir dazu mehr Finanzmittel und Personal brauchen ist es uns das unbedingt wert. Denn wir müssen jetzt handeln.“

Beteiligte Personen