Status: in Bearbeitung

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

an Silvester nutzen viele Menschen in Augsburg private Feuerwerke. Diese sind aus diversen Gründen schädlich für Mensch, Tier und Umwelt, wie zahlreiche Studien und das Umweltbundesamt erklären.

Hier einige Beispiele:

  • Sie verursachen hohe Mengen an gesundheitsschädlichem Feinstaub und belasten so Mensch und Umwelt. Die schlechte Luft ist vor allem für Menschen mit (chronischen) Atemwegserkrankungen eine enorme Belastung: stärkerer Husten, Atemnot und ein Gefühl von Enge in der Brust sind häufige Probleme für die Betroffenen.
  • Sie stellen eine leibliche Gefahr für die Nutzer*innen dar, da sie bei unsachgemäßer Handhabung zu Verletzungen an Händen, Augen und Ohren und im Gesicht führen können.
  • Rettungsdienst und Krankenhäuser sind mit der Versorgung verletzter Personen belastet.
  • Haus- und Wildtiere leiden aufgrund der Lautstärke unter Todesangst, gerade Vögel werden durch Rauchschwaden und Leuchtraketen orientierungslos und verletzten sich oder verenden.
  • Sie verursachen regelmäßig Brände auf Balkonen, in Gärten und Wohnungen, die wiederum Verletzungen und Sachschaden verursachen können.
  • Sie verursachen große Mengen an Müll, der durch den AWS beseitigt werden muss.

Oft werden Feuerwerke gemeinsam mit der Familie und Freunden genutzt. Diese Menschenansammlungen sind in Zeiten der Corona-Pandemie und besonders während der derzeitigen hohen Inzidenzzahlen in Augsburg dringend zu vermeiden, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Aufgrund der Verletzungsgefahr durch die Feuerwerkskörper werden Mitarbeiter*innen im Rettungsdienst und in den Notaufnahmen in diesen Tagen rund um Silvester zusätzlich belastet; während sie mit Covid-Patienten derzeit ohnehin mehr als ausgelastet sind und unabdingbar für diese sind!

Vor diesem Hintergrund stellt die Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN folgende

Anfrage:

  1. Besteht die Möglichkeit und die Prüfung eines generellen Feuerwerksverbots (außerhalb des bisherigen Verbots im Bereich der Altstadt) aus Gründen des Gesundheitsschutzes und der Überlastung unseres Gesundheitssystems?
  2. In welchen Bereichen des Stadtgebietes plant die Verwaltung bisher ein entsprechendes Verbot?
  3. Wie hoch ist die Belastung von Mitarbeiter*innen im Rettungsdienst und in den Krankenhäusern durch die Versorgung Verletzter und anderer gesundheitlicher Notfälle, die von Silvester-Feuerwerken verursacht wurden?
  4. Könnten die durch Silvester-Feuerwerke verursachten Notfälle zu einer Überlastung der ohnehin durch Covid-Patienten belasteten Rettungsdienste und Krankenhäuser (Personal, Ausrüstung, Betten) führen?
  5. In welchen Bereichen der Stadt besteht die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen in Gruppen Feuerwerke zünden bzw. betrachten, ohne die Abstandsregelungen einhalten zu können?
  6. Wie wird bei einem Verbot von privaten Feuerwerken in bestimmten Bereichen der Stadt mit Verdrängungseffekten auf andere Bereiche umgegangen?
  7. In welchen Bereichen der Stadt ist ein Verbot von Böllern und Feuerwerkskörpern aus gesundheitlicher Perspektive sinnvoll und rechtlich möglich?
  8. Sollte nach Einschätzung der Verwaltung ein Verbot von privaten Feuerwerken an Silvester im gesamten Stadtgebiet aus Gesundheits- und Umweltschutzgründen für die Zukunft grundsätzlich erwogen werden und wäre ein solches Verbot rechtlich möglich?

 

Beteiligte Personen