Die Grüne Stadtratsfraktion begrüßt den Beschluss des Kulturausschusses eine „Kommission Straßennamen“ einzusetzen. Auf diesen Beschluss hat die Fraktion nun seit einem Jahr gewartet. Stadträtin Verena von Mutius: “Bereits im Januar 2013 hat unsere Fraktion den Antrag gestellt, dass der Stadtrat eine Kommission beauftragen soll, die untersucht, welche Straßen- und Platzbenennungen in unserer Stadt möglicherweise auf Personen zurückgehen, die eine NS-Vergangenheit aufweisen. Wir sind sehr froh, dass mit dieser wichtigen Aufarbeitungs- und Aufklärungsarbeit jetzt endlich begonnen werden kann“.

Im Rahmen einer Radtour der Grünen Stadtratsfraktion zu Straßen, deren Namen nun von der neu eingesetzten Fachkommission überprüft werden soll, erläuterte Dr. Harald Munding (VVN Augsburg) die bereits bekannten Hintergründe. Insbesondere die Dr.-Mack-Straße am Bezirkskrankenhaus Augsburg fiel dabei besonders auf. Diese besteht lediglich aus der Hausnummer 1 und dazu gehört das Bezirkskrankenhaus. Gerade die sogenannte  NS-Gesundheitspolitik, für die Dr. Mack im Rahmen der Zwangssterilisationen in Augsburg keine unbedeutende Rolle gespielt hat (vgl. dazu Bericht der Stadt Augsburg im Kulturausschuss vom 26.12.2012 im Anhang) hat sich auch gegen Patienten aus psychiatrischen Kliniken gerichtet.

Die Grüne Fraktion hat sich schon in verschiedenen Themenbereichen für eine Aufarbeitung der NS – Geschichte und eine lebendige, respektvolle und achtsame Erinnerungskultur eingesetzt; sei dies bei der Halle 116, einem ehemaligen KZ-Außenlager auf dem Gelände der ehemaligen Sheridankaserne, die nun zu einem Denk- und Lernort für den Frieden werden soll, für die Sanierung der Synagoge in Kriegshaber, die bald offiziell eröffnet wird, in der Erinnerungswerkstatt, in der Initiative Stolpersteine für Augsburg oder beispielsweise bei dem Bündnis für Menschenwürde.

Reiner Erben, Fraktionsvorsitzender: „Uns ist es sehr wichtig, dass sich Augsburg als Friedensstadt mit seiner Geschichte umfassend auseinandersetzt. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit der Zeit der NS-Herrschaft und ihrer (Stell-) Vertreter und Unterstützer. Wir haben insbesondere auch der jüngeren Generation gegenüber die Verpflichtung aufzuklären, zu informieren und ein wachsames Bewusstsein für unsere Demokratie zu fördern.“

Beteiligte Personen