Schwerpunkt der Veranstaltung “Warm anziehen in der Krise?” war die Sicherstellung der Wärmeversorgung für die Stadt Augsburg, jetzt und in Zukunft

Wie bleibt es warm in Augsburg, wenn die Energiepreise steigen? Wo steht die Stadt bei der kommunalen Wärmeplanung? Auf der Veranstaltung “Warm anziehen in der Krise? Wärmewende in Augsburg gestalten” ging es heute darum, wie eine nachhaltige, fossilfreie und möglichst unabhängige Wärmeversorgung für Augsburg erreicht werden kann.  

Zunächst berichteten unsere Stadträt*innen von Besuchen in Augsburger Sportvereinen, Kulturinstitutionen und der Augsburger Wärmestube. Diese sind von den erhöhten Preisen für Energie stark getroffen und hoffen auf schnelle, entlastende Lösungen. Es wurde deutlich: Hierbei erhoffen sie sich auch Hilfe durch die Politik. Ein Beispiel, wie die Politik unter die Arme greifen kann, ist die Förderung von Klima-Investitionen für Sportvereine, das Sportreferent Jürgen Enninger in Aussicht gestellt hat.

Anschließend moderierte unser Fraktionsvorsitzender Peter Rauscher die Podiumsdiskussion zwischen Vertreter*innen von Industrie, Verwaltung, Politik und Energieversorger, die sich darüber ausgetauscht und diskutiert haben, wo Synergien geschaffen und genutzt und welche Weichen gestellt werden müssen. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Augsburg (swa), Alfred Müllner, Dr. Nina Reitsam von der IHK Schwaben, Martin Stümpfig, Mitglied des bayerischen Landtages und Sprecher für Energie & Klimaschutz, sowie Reiner Erben, Referent der Stadt Augsburg für Nachhaltigkeit, Klima, Umwelt und Gesundheit, sprachen über die aktuellen Herausforderungen in ihren jeweiligen Bereichen und mögliche Chancen für eine künftig sichere und kostengünstige Wärmeversorgung. 

Fraktionsvorsitzender Peter Rauscher: “Das Thema Energie und somit auch Wärme spielt in vielen Haushalten derzeit eine immer größer werdende Rolle. Die steigenden Kosten sorgen teilweise für existenzielle Ängste. Wir GRÜNE möchten nicht, dass die Bürger*innen damit allein gelassen werden. Daher suchen wir aktiv nach Lösungen und treiben einen Austausch voran. Die Berichte der Stadträt*innen von ihren Besuchen vor Ort haben die Vielzahl an betroffenen Unternehmen, Kulturschaffenden und Vereinen und die Herausforderungen, vor denen sie stehen, verdeutlicht. Das Podium hat genau das Format geschaffen, das wir brauchen, um einen konstruktiven Austausch zwischen Stadtverwaltung, Politik und Wirtschaft zu ermöglichen. Hinter all dem steht unsere ganz klare Forderung: Wir brauchen eine flächige kommunale Wärmeplanung für Augsburg, nicht nur aufgrund der aktuellen Preisentwicklungen und der notwendigen Unabhängigkeit von fossilen Energielieferungen aus dem Ausland, sondern gerade auch für den Klimaschutz. Dafür ist ein massiver Ausbau der Fernwärme und entsprechender Netze, gerade für die Augsburger Innenstadt und eng bewohnte Gebiete, entscheidend. Für weniger dicht besiedelte Bereiche brauchen wir Alternativen, die im Rahmen der kommunalen Wärmeplanug erarbeitet werden. Deswegen müssen wir die kommunale Wärmeplanung vorantreiben.”

Martin Stümpfig, Mitglied des bayerischen Landtages und Sprecher für Energie & Klimaschutz, ergänzt: “Um die Klimaziele erreichen zu können, müssen wir unsere Gebäude künftig klimaneutral beheizen. Die Wärmeplanung ist dabei ein entscheidendes Instrument, um dieses Ziel zu erreichen. Eine gute Planung hat eine große Hebelwirkung für städtische CO2-Einsparungen. Auch im Hinblick auf die Energieunabhängigkeit ist eine Wärmeversorgung, die vor allem auf regenerative Energien zurückgreift, unerlässlich, wie uns der russische Angriffskrieg deutlich gezeigt hat.”

Beteiligte Personen