Baumschutz muss eine zentrale Rolle in der Stadtplanung bekommen

Das im Umweltausschuss präsentierte Gutachten eines Baumgutachters und eines Wasserbauingenieurs zu den Bäumen am Herrenbach kommt zu dem Ergebnis, dass die Hälfte der Bäume stehen bleiben kann. Dieses Gutachten hatte die GRÜNE Fraktion im Mai beantragt. Martina Wild, Fraktionsvorsitzende: „Mit dem von unserem Umweltreferenten Reiner Erben in Auftrag gegebenen Gutachten liegt jetzt ein Ergebnis vor, das von allen zuständigen Fachbehörden diskutiert und geprüft wurde. Durch unseren GRÜNEN Antrag, aber gerade auch aufgrund der öffentlichen Debatte in der Stadtgesellschaft an Pfingsten wurde ein unabhängiges Gutachten auf den Weg gebracht, das eine differenzierte Betrachtung der Bäume am Herrenbach vornimmt. Damit wurde jeder Baum einzeln betrachtet und auf dessen Risikopotential hinsichtlich einer Beschädigung des Kanals bei Sturm begutachtet. Fazit der Gutachter: Nur noch 17 Bäume im Dez. 2018, sowie 3 Bäume beim Herbstablass 2019 müssen zur Vermeidung von Gefahren gefällt werden. Das bedeutet, dass von den Anfangs geplanten 96 Bäumen noch 50 stehen bleiben können. Dem Gutachten liegt zudem auch ein Entwicklungskonzept mit Pflegemaßnahmen für weitere Bäume bei. Wir begrüßen dieses gutachterliche Ergebnis, das Natur- und Artenschutz, Hochwasserschutz und die Sicherheit der Anwohner*innen miteinander in Einklang bringt und nun von allen beteiligten Fachämtern gemeinsam getragen wird.“ Das Gutachten nimmt zudem in den Fokus, dass der Naturraum am Herrenbach auch eine wichtige Biotopbrückenfunktion hat.

Stadtrat Christian Moravcik, Mitglied im Umweltausschuss: „Durch das Gutachten wurde deutlich herausgearbeitet, dass die Bäume am Herrenbach für eine Vernetzung des natürlichen Lebensraums in der ganzen Stadt wichtig sind. Durch die nun gefundene Lösung ist garantiert, dass diese Biotopbrücke weiterhin erhalten bleibt. Jetzt gilt es zudem, die notwendigen Ausgleichsmaßnahmen möglichst ufer- und ortsnah zu gestalten und die Freiraumplanung von 2012 mit entsprechender Bürgerbeteiligung zeitnah zu überarbeiten. Außerdem ist es notwendig, im gesamten Stadtgebiet neue Baumstandorte zu definieren, um zügig Neu- und Ersatzpflanzungen tätigen zu können. Auf unsere Initiative hin wurden bereits im Nachtragshaushalt Mittel für ein entsprechendes Gutachten bereitgestellt.“ Martina Wild weiter: ”Wir GRÜNEN werden uns zudem weiterhin tatkräftig dafür einsetzen, dass Baumschutz eine zentralere Rolle in der Stadtplanung spielt. Aus diesem Grund sind wir der Meinung, dass die städtische Baumschutzverordnung verschärft werden muss. Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung ist es zudem, Wohnraum zu schaffen und zugleich Grün zu erhalten und auszubauen. Denn nur dieses Miteinander in Einklang bringen macht Augsburg auch in Zukunft lebenswert und attraktiv.“

Beteiligte Personen