Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die Fraktionen von CSU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen beantragen:
Begründung:
Augsburg wächst in der Bevölkerungszahl kontinuierlich und weiteres Wachstum auf dem bisherigen Niveau wird prognostiziert. Insbesondere im Bereich Wohnen wird es notwendig sein, in Augsburg weitere Flächen auszuweisen, um ausreichend attraktiven und bezahlbaren Wohnraum schaffen zu können. Alleine die Nachverdichtung in bestehenden Siedlungsbereichen oder die Arrondierung derselben wird notwendig, aber leider nicht ausreichend sein. Daher ist es nötig, auch im Sinne einer Perspektive ab dem kommenden Jahrzehnt, Entwicklungspotenziale für die wachsende Stadt zu schaffen. Dabei sind zugleich und vorrangig Nachverdichtungen und Umwidmungen – einschließlich das Schließen von Baulücken – unter städtebaulichen Gesichtspunkten fortzusetzen.
Haunstetten-Südwest bietet Flächen für ein neues Areal, das insbesondere durch die verlängerte Straßenbahnlinie 3 gut zu erschließen ist und ein besonders hohes Potenzial für attraktiven Wohnraum bietet. Durch die Schaffung einer Süd-Nord-Achse für Fahrräder kann eine schnelle, direkte Anbindung in die Innenstadt eingerichtet werden. Zusätzlich können bestehende und zukünftige Freizeitangebote und Bildungseinrichtungen optimal genutzt und Gewerbe angesiedelt werden.
Moderne gemeinschaftliche Wohnkonzepte für Senioren, Familien und Menschen mit Behinderung sind hier zu berücksichtigen. Eine Durchmischung des Wohnens ist sicherzustellen, um den vorhandenen Strukturen Haunstettens gerecht zu werden und zugleich keine sozialen Brennpunkte von morgen zu schaffen. Der Anteil des sozialen Wohnungsbaus in dem Areal sollte ca. 30 Prozent betragen.
Es bietet sich die einmalige Gelegenheit, Freiburger Erfahrungen mit dem Vauban-Quartier zu prüfen und eine Parzelle innerhalb des Areals für autofreies Wohnen zu entwickeln. Es ist auch im Interesse der zukünftigen Bewohner, hohe Energiestandards umzusetzen und innovative gesamtheitliche Energie- und Grünkonzepte für das Areal zu entwickeln.
Es ist ein Areal zu entwickeln, das einen hohen Freizeitwert und die damit verbundene Aufenthaltsqualität aufweist. Dies ist zum einen durch soziale Stützpunkte zu gewährleisten und zum anderen durch großzügig geplante Grünflächen. Ein passgenaues Verkehrskonzept hat zu verhindern, dass einerseits vom Areal eine übermäßige Verkehrsbelastung für bestehende Wohngebiete ausgeht und andererseits bestehende Straßenzüge entlastet werden. Schleichverkehr muss verhindert werden.
Ein international ausgelobter Ideenwettbewerb sollte vor dem Bebauungsplan durchgeführt werden, um ein hochwertiges städtebauliches Gesamtkonzept zu gewährleisten.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Kränzle, MdL Margarete Heinrich Martina Wild
Fraktionsvorsitzender Fraktionsvorsitzende Fraktionsvorsitzende
CSU-Fraktion SPD-Fraktion Fraktion B. 90/Die Grünen