Zwischenbericht zur Arbeit des Runden Tisches Kinderbetreuung und Ausbau der kommunalen Fachakademie für Sozialpädagogik
In einer vom Bundesfamilienministerium veröffentlichten Studie wird das belegt, was Jahr für Jahr Familien mit Kindern erfahren: Die Anzahl der Kinder, die ein Angebot der Kindertagesbetreuung in Anspruch nehmen steigt und der Betreuungsbedarf von Kindern übersteigt das Angebot in allen Altersgruppen. Deshalb gewinnt die Kindertagesbetreuung auch bei uns in Augsburg massiv an Bedeutung. Aus diesem Grund hat die Stadt das Angebot an Betreuungsplätzen in den letzten Jahren massiv ausgebaut, die Fachakademie für Sozialpädagogik eröffnet, Wohnungen für Erzieher*innen bereitgestellt und mit dem Kita-Portal die Grundlage für eine Bedarfsplanung gelegt.
Der neuralgische Punkt ist in diesem Zusammenhang trotzdem immer noch der Mangel an Fachkräften. Deshalb haben Bürgermeisterin und Bildungsreferentin Martina Wild sowie Personalreferent Frank Pintsch zusammen mit der Personalvertretung einen Runden Tisch Kindertagesbetreuung initiiert, um alle Möglichkeiten zu ergreifen, den bundesweit bestehenden Fachkräftemangel im Erzieherinnen- und Erzieherbereich für die Stadt Augsburg bestmöglich zu mildern. Erste wichtige Zwischenergebnisse wurden heute im Personalausschuss der Stadt Augsburg vorgestellt.
Ruth Hintersberger, stellvertretende Fraktionsvorsitzende: „Neben der Bereitstellung und Herstellung von ausreichend Gebäuden und Räumen ist vor allem die Verfügbarkeit von qualifizierten Erzieher/innen, die die Kinder begleiten und betreuen, von elementarer Bedeutung. Bereits in der Vergangenheit hat die Stadt Augsburg hier erhebliche Anstrengungen unternommen, die jetzt noch einmal verstärkt werden. Bereits in den letzten Jahren wurden massiv die Ausbildungszahlen erhöht, so dass heute fünfmal so viele Personen ausgebildet werden, wie im Vergleichsjahr 2014. Die Anzahl der Mitarbeiter/Innen hat sich in den letzten Jahren so gut wie verdoppelt. In Zukunft werden u.a. durch ein nochmal verstärktes Personalmarketing mit Kampagnen, eine erneute Erweiterung der Ausbildungs- und Schulungsplätze, die Optimierung von Personalgewinnungs- und bindungsmaßnahmen – z.B. qualifizierte Fortbildungen für Mitarbeiter/innen– sowie ein verstärktes Recruiting im europäischen Ausland mit Förderung durch das Programm European Employment Services (EURES) weitere Möglichkeiten eröffnet, Fachkräfte für die Augsburger KiTAs zu gewinnen und die Mitarbeiter/innenzufriedenheit weiter zu steigern. Eine wichtige Entwicklung, die wir als CSU-Fraktion weiter aktiv begleiten und unterstützen werden.“
In Abwägung des gegebenen und perspektivisch zunehmenden Bedarfs an qualifizierten Personal in der Kindertagesbetreuung Stadt Augsburg einerseits und den finanziellen Aufwendungen der Stadt Augsburg für die Ausbildung andererseits sind die erforderlichen Schritte zum zweizügigen Ausbau der Fachakademie für Sozialpädagogik am Berufsbildungszentrum für soziale Berufe im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten zum nächstmöglichen Schuljahresbeginn nötig.
Dazu Peter Rauscher, Fraktionsvorsitzender der Grünen Stadtratsfraktion und Ausschussvorsitzender des DOPA: „Ein wichtiger Schritt ist, dass die kommunale Fachakademie für Sozialpädagogik zweizügig wird. Ebenso zeigt der Zwischenstand zum Runden Tisch Kindertagesbetreuung, dass wir wichtige Entwicklungen angestoßen haben und uns in die richtige Richtung bewegen. Klar ist: Wir brauchen noch viel mehr Erzieher*innen. Denn die Ausbildung von qualifiziertem Personal für Kitas ist eine der entscheidenden Stellschrauben, um künftig für alle Kinder eine gute Betreuung sicherzustellen. Mit der Schaffung weiterer Ausbildungsplätze an der Fachakademie wird so auch dem in Augsburg herrschenden Personalmangel nachhaltig und auf hohem fachlichen Niveau begegnet. Deshalb investieren wir als Stadt massiv in die Ausbildung und setzen Anreize: So stellen wir beispielsweise angehenden Erzieher*innen u.a. Wohnungen zur Verfügung, um das Ankommen in Augsburg zu erleichtern. Wir freuen uns, dass eine große Nachfrage an Ausbildungsplätzen an der Fachakademie erwartet wird – das zeigt: unsere Strategie kommt gut an und wirkt.“