— von Antje Seubert

Im Zuge des demografischen Wandels nimmt die Zahl der SeniorInnen zu. Wir GRÜNE wollen Möglichkeiten und Räume schaffen, dass Jede/r solange wie möglich selbstbestimmt leben und aktiv sein kann. Wenn die Kräfte aber nachlassen, braucht es die notwendigen Hilfsangebote. Alle Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf sollen dabei die Chance haben, sich bewusst für eine bestimmte Art des Wohnens und Lebens zu entscheiden.

Seniorengerechte Quartiersentwicklung

Rüstige SeniorInnen, aber auch Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf wollen mit zunehmender Selbstverständlichkeit in ihrem vertrauten Umfeld leben. Dies wollen wir fördern und die Unterstützung wohnortnah und niederschwellig im Quartier ausbauen. Es ist aus unserer Sicht Aufgabe der Stadt, für eine entsprechende Infrastruktur Sorge zu tragen – unter anderem durch eine ausreichende Nahversorgung und niederschwellige Hilfen, die nicht zuletzt auch der Vereinsamung alter Menschen entgegenwirken. Mit den Senioren-Fachberatungen, den MehrGenerationenTreffs, den Sozialstationen und den Einrichtungen der Altenhilfe verfügt Augsburg schon über ein gutes Netz an Beratungs- und Pflegeeinrichtungen. Muttersprachliche Angebote stehen zudem für türkisch- und russischstämmige SeniorInnen zur Verfügung. Für alte Menschen mit russischen Wurzeln gibt es seit 2017 eine Fachberatungsstelle im Hochfeld. Und das erfolgreiche Projekt INA (interkulturelles Netzwerk Altenhilfe) ist inzwischen für das ganze Augsburger Stadtgebiet zuständig.

Wenn Hilfe nötig wird: Gute Unterstützung und Pflege

Der Leitsatz „ambulant vor stationär“ ist GRÜNE Maxime in der Pflegepolitik. Dies sehen wir in Augsburg vielfach gewährleistet aber auch ausbaufähig. Das Konzept der kleinteiligen, niedrigschwelligen senioren- und behindertengerechten Quartiersentwicklung ist dabei unsere Richtschnur. Augsburg bietet mit seinen 14 Versorgungsregionen eine gute Grundlage für die Bündelung von Beratungsangeboten vor Ort. Zudem übernehmen stationäre Senioreneinrichtungen ebenfalls eine wichtige Funktion in der Versorgungskette.

Armut im Alter vorbeugen

Arme SeniorInnen bedürfen unserer besonderen Aufmerksamkeit. Für sie sind kurze Wege und niedrigschwellige, aufsuchende Beratung in vertrauter Umgebung von besonderer Bedeutung. Daher greift auch hier erneut der Quartiersgedanke als sozialpolitisches Grundmuster, dem wir GRÜNE uns verpflichtet fühlen. Armut im Alter setzt aber oft nicht erst mit der Rente ein. Die Ursachen für Armut sind vielfältig: Häufig treffen schwierige Lebensbedingungen und zu wenig Geld mit sehr niedrigen psychosozialen Reserven zusammen. Die Folge sind höhere Erkrankungsraten, weniger Möglichkeiten sich davor zu schützen sowie ein soziales Umfeld, von dem Unterstützung nicht zu erwarten ist. Daher stand für uns GRÜNE der Präventionsgedanke schon immer im Vordergrund, um „Armutskarrieren“ zu vermeiden.

Städtische Altenhilfe

Wir GRÜNE wollen die städtischen Senioreneinrichtungen zukunftsfähig aufstellen und sie damit in die Lage versetzen, gute Konzepte und moderne Standards für eine menschliche Pflege unter guten Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Dabei ist der Fachkräftemangel eine große Herausforderung. In Kooperation mit dem Büro für Migration bietet die Altenhilfe daher „Welcome Days“ für Auszubildende sowie Schulungen in interkultureller Kompetenz für ihre multikulturellen Pflege-Teams an. Dies begrüßen wir ausdrücklich. Aufgabe einer zukunftsfähigen Altenhilfe ist zudem die Qualifizierung und Kompetenzerweiterung in Richtung einer kultursensiblen Pflege. Nur so wird sie den Bedürfnissen pflegebedürftiger Mitbürger*innen in unserer vielkulturellen Stadtgesellschaft gerecht. Des Weiteren sehen wir die Notwendigkeit einer verstärkten interkulturellen Öffnung der bestehenden Seniorenfachberatungsstellen.

MEHRGENER ATIONENTREFFPUNKTE AUSBAUEN
Mit dem personellen, finanziellen und konzeptionellen Ausbau der MGTs zu sog. “Sozialzentren” kann Bewährtes weiterentwickelt werden. Dazu läuft zur Zeit eine Anfrage der GRÜNEN Stadtratsfraktion. Bei der Planung dieser Sozialzentren ist besonderes Augenmerk auf die Lage psychisch kranker und suchtkranker SeniorInnen zu legen. Zudem ist die Betreuung für an Demenz Erkrankte und deren Angehörige stetig bedarfsgerecht auszubauen. Und auch das Schicksal vereinsamter alter Menschen, auf das der Sozialbericht besonders hinweist, ist auf der Agenda GRÜNER Sozialpolitik.

 

dieser Artikel und mehr im neuen Stadtgrün 5 „Chancen“

Beteiligte Personen