GRÜNE und CSU begrüßen ganzheitlichen Ansatz

In der gemeinsamen Sitzung von Allgemeinem Ausschuss, Gesundheitsausschuss und Jugendhilfeausschuss wurden heute weitreichende Beschlüsse für die Weiterentwicklung des Helmut-Haller-Platzes und eine „Stärkung der Suchthilfe in Augsburg“ im Rahmen eines Modellprojekts gefasst, das in enger Zusammenarbeit von Sozial-, Ordnungs- und Gesundheitsreferat mit den jeweiligen Fachstellen der Jugendarbeit, der kommunalen und Gesundheitsprävention, dem Bezirk Schwaben und der Drogenhilfe Schwaben entstanden ist. Darüber hinaus soll die Stadt ein interdisziplinäres „Fachkonzept öffentlicher Raum“ erarbeiten, wobei Prävention und Vorsorge, Entwicklung, Dialog und Raummanagement im Fokus stehen.

Insbesondere die Weiterentwicklung des Helmut-Haller-Platzes umfasst eine Vielzahl konkreter, passgenauer Maßnahmen in den Handlungsfeldern Sozialraum, Bau und Grün- bzw. Platzgestaltung, Ordnung und Sicherheit sowie Platzmanagement und vernetzte Zusammenarbeit. Das fortgeschriebene Gesamtkonzept soll bewirken, dass Spannungen zwischen verschiedenen Gruppen abgebaut werden und der Helmut-Haller-Platz ein attraktiver und erlebbarer Quartiersplatz für die gesamte Stadtgesellschaft wird. Eine Schlüsselrolle spielt in diesem Kontext die Neuausrichtung der bewährten Suchthilfeeinrichtung beTreff in der gemeinsamen Trägerschaft von Drogenhilfe Schwaben e.V. und SKM Augsburg e.V.

Peter Rauscher, Vorsitzender der Grünen Stadtratsfraktion: „Der Helmut-Haller-Platz ist ein lebendiger, urbaner Ort, allerdings muss die Aufenthaltsqualität verbessert werden, um den unterschiedlichen Bedürfnissen zu entsprechen. Er soll begrünt werden und als Verkehrsknotenpunkt ebenso funktionieren wie als Festivalgelände, Marktplatz sowie für sonstige kulturelle, sportliche oder gastronomische Nutzungen. Gleichzeitig brauchen wir eine tragfähige Perspektive und optimierte Unterstützungsstrukturen für die suchtkranken Menschen, die sich seit vielen Jahren dort treffen. Der beTreff leistet tolle Arbeit! Der Bedarf ist allerdings gestiegen. Deshalb muss in unmittelbarer Nähe ein alternatives Hilfe- und Aufenthaltsangebot mit erweiterten Öffnungszeiten entstehen, das zudem mehr Raum und Möglichkeiten wie etwa betreute Außenbereiche, Notschlafplätze, Duschen oder einen Kleidungswaschraum bietet. Dazu werden Streetworkstellen geschaffen und Beratungsangebote für Suchtkranke in Kooperation mit dem Bezirk Schwaben ausgebaut. Prävention, Kooperation und gemeinsame Verantwortung müssen das Rückgrat künftiger Entwicklungen bilden! Wir GRÜNE machen uns dafür stark, dass die ganzheitliche Planung, die von unserem Gesundheitsreferenten Reiner Erben entscheidend vorangetrieben wurde, nun auch zeitnah umgesetzt wird.“

Leo Dietz, CSU-Fraktionsvorsitzender: „Der Oberhauser Bahnhof und der Helmut-Haller-Platz sind mit ihrer Bus- und Straßenbahnhaltestelle ein zentrales Drehkreuz sowohl für Pendlerinnen und Pendler, Schülerinnen und Schüler, Touristinnen und Touristen als auch viele Bürgerinnen und Bürger. Der Bahnhof und der Vorplatz fungieren damit als wichtiges Zugangsportal zur Stadt und müssten damit auch ein Aushängeschild des „Ersteindrucks“ für die Stadt Augsburg sein. Diese Aufgabe erfüllt der Platz aktuell nicht in ausreichendem Maße. Der Helmut-Haller-Platz ist seit einigen Jahren ein Treffpunkt für Menschen mit Suchterkrankungen. Dies führt zu Herausforderungen auf dem Platz und zu Belastungen in seiner Nachbarschaft. Seit Jahren ist der Platz im Bereich der Kiesfläche am Nachtausgang des Bahnhofs ein stark frequentierter Treffpunkt für Menschen mit Drogen- bzw. Alkoholerkrankung. Der bereits existierende beTreff stößt mittlerweile mit seinen Kapazitäten und seiner Wirksamkeit am Platz an seine Grenzen. Mit dem heutigen Beschluss soll hier Abhilfe geschaffen werden. Der Platz ist ein zentraler Quartiersplatz in Oberhausen und soll für die Bürgerinnen und Bürger mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität bieten. Eine reine „Verdrängung“ suchtkranker Menschen vom Platz stellt allerdings keine Lösung dar und ist sowohl unter gesundheitsfachlichen, sozialen und ordnungspolitischen Aspekten abzulehnen. Eine passende Örtlichkeit und eine breite Palette an Hilfsangeboten in einer behütenden Aufenthaltsatmosphäre sind der Schlüssel, um sowohl das sozialfachlich gebotene Hilfsangebot als auch die ordnungspolitisch gebotene Entlastung des Platzes zu erreichen. Dies erwirken wir mit einer Neusituierung des Hilfe- und Aufenthaltsangebots und der Umsetzung eines Modellprojekts mit unterschiedlichsten Akteuren.“

Thomas Lidel, CSU-Stadtrat: „Mit dem neuen Angebot haben wir die Möglichkeit und Chance eine spürbare Verbesserung für den Helmut-Haller-Platz zu erhalten. Perspektivisch soll die bauliche Umgestaltung des Platzes, wie sie bereits stadtplanerisch vorbereitet wurde, möglichst zeitnah in die Umsetzung gehen. Bis zur Umsetzung soll durch ein geeignetes und gut betreutes Begrünungs- und Grünpflegekonzept sowie ein verbessertes Sauberkeitskonzept die Aufenthaltsqualität am Platz verbessert werden, für ein lebenswertes Oberhausen. Die bisherigen (auch zivilgesellschaftlich getragenen) Aktivitäten auf dem Helmut-Haller-Platz wie Adventsmarkt, Kirschblütenfest, Kleine Friedenstafel (im Wechsel mit dem Friedensplatz) sollen fortgeführt und die bereits aktiven Akteurinnen und Akteure (ARGE Oberhausen, Quartiersmanagement etc.) sollen weiterhin eng eingebunden und unterstützt werden. Unser besonderer Dank gilt unserem Ordnungsreferenten Frank Pintsch sowie unserem Sozialreferenten Martin Schenkelberg, die sich maßgeblich für die Verbesserung vor Ort eingesetzt haben und mit ihrem neuen Konzept für einen Helmut-Haller-Platz für Alle sorgen.“

Beteiligte Personen