GRÜNE begrüßen verjüngtes und zum Nachdenken anregendes Theaterfestival

„Das moderne Theater muss nicht danach beurteilt werden, wieweit es die Gewohnheiten des Publikums befriedigt, sondern danach, wieweit es sie verändert.“ (Bertolt Brecht)
 
Die Grüne Fraktion beurteilt das diesjährige Brechtfestival sehr positiv.

Verena von Mutius, kulturpolitische Sprecherin: „Herrn Wengenroth ist es gelungen, das Publikum des Festivals deutlich zu verjüngen, also auch junge Menschen mit seinem Programm anzusprechen. Das war ein Aspekt, der in früheren Festivals oft gefehlt hat. Trotz der schwierigen räumlichen Bedingungen ohne das Große Haus waren die Besucherzahlen gut und die Resonanz insgesamt hoch, gerade bei den sehr gelungenen Gastspielen. Das zeigt aus unserer Sicht, dass es auf die Qualität ankommt, und eben nicht zwingend auf große Namen. Dass Herr Wengenroth an der ein oder anderen Stelle bewusst provoziert, liegt in der Natur eines Brechtfestivals, denn nichts lag Brecht selbst ferner, als die Leute mit seinen Stücken und seiner Art seicht zu unterhalten. Auch Brecht hat provoziert und in seiner Zeit nicht umsonst seinen Ruf weg gehabt.“

Vor allem die Relevanz von Brechts Werk in der heutigen Zeit wurde aus Sicht der Grünen Fraktion gut herausgearbeitet.

Dr. Pia Haertinger, Mitglied im Kulturausschuss: „Aus zahlreichen Stücken, die ich besucht habe, bin ich mit der Frage heraus gegangen: Was sollte ich jetzt in meinem eigenen Leben ändern? Wie kann ich solidarischer mit der Gesellschaft sein? Genau das ist für mich Auftrag eines Festivals: Brechts Werke so präsentieren, dass der Bezug zum Heute deutlich wird und die Zuschauerinnen und Zuschauer mit vielen Fragezeichen im Kopf nach Hause und zurück in ihren Alltag gehen. Aus meiner Sicht ist das dieses Jahr sehr gut gelungen und ich freue mich auf ein letztes Jahr mit Herrn Wengenroth.“
Für die Festivals ab 2020 ist aus Sicht der Grünen eine Festivalleiterin zu suchen. Verena von Mutius: „Nachdem bisher nur Männer das Festival geleitet haben, muss aus unserer Sicht prioritär nach einer Frau für die nächste Festivalleitung gesucht werden. Für die Gestaltung des Festivals braucht es eine Vision, was damit erreicht werden soll und welche Parameter wichtig sind, wie z.B. die Einbindung der lokalen Szene. Wichtig ist, dass die Festivalleiterin in der Umsetzung frei ist und sich selbst einen Schwerpunkt setzen kann, welche lokalen Akteure sie einbindet.“

Beteiligte Personen