• von Martina Wild

Die Kresslesmühle wird zum Bildungsund Beratungszentrum für Zugewanderte aller Altersgruppen, mit einem festen und einem wechselnden Beratungsangebot und zum Büro für die Bildungskoordinatoren*innen für Neuzugewanderte. In den vergangenen zwölf Monaten wurde das interkulturelle Angebot der Kresslesmühle Stück für Stück wieder aufgebaut. Auch zahlreiche Vereine und Initiativen, die in ihrer Zusammensetzung die vielfältige Stadtgesellschaft widerspiegeln, nutzen die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten für Treffen und Austausch. Nun liegt mit dem Bildungs- und Beratungszentrum ein weiterer Baustein für die Mühle vor.

Beratung für Zugewanderte

Menschen, die neu nach Augsburg kommen, egal ob im Rahmen von Familienzusammenführung, als internationale Facharbeiter*innen, im Rahmen der EU-Freizügigkeit, aus einer anderen Stadt in Deutschland oder als Geflüchtete, haben viele Fragen für sich und ihre Familienangehörige zum Thema Bildung.

„Bildungs- und Berufseinstiegsberatung“ sind bisher keine gängigen Beratungskonzepte, sondern werden von unterschiedlichen Stellen bei Bedarf angeboten. Das Bildungs- und Beratungszentrum reagiert auf diese Lücke in der Augsburger Angebotslandschaft und bündelt die zentralen und dezentralen Ressourcen in diesem speziellen Beratungssegment in der Mühle.

Die Partnerin hierfür ist die Tür an Tür Integrationsprojekte gGmbH, die dieses Beratungskonzept exemplarisch und im Rahmen eines Modellprojektes in der Mühle erproben möchte. Die Jugendmigrationsberatung der Diakonie wird in das neue Bildungs- und Beratungszentrum verlagert.

Flankierend sollen im Haus unterschiedliche thematisch ergänzende Beratungsangebote von verschiedenen Trägern abwechselnd (Tage- und Stundenweise) angeboten werden.

Ein Konzept aus einem Guss

Interkulturelles Kultur-, Begegnungs-, Bildungs- und Beratungshaus und Gastronomie sind vier Teile, die im Ganzen wirken und ineinander greifen und aufeinander aufbauen. Bildungskoordinatoren*innen (gefördert durch ein Bundesprogramm) profitieren von den praktischen Erfahrungen der Berater*innen und können deren Erfahrungen in ihre koordinierende Aufgabe mit aufnehmen. Die Praxis kann direkt weitergeben, wo sie Lücken im System der Bildungs- und Berufseinstiegsberatung identifiziert hat. Die Besucher*innen haben kurze (Beratungs-) Wege, zentrale Ansprechpartner*innen und zahlreiche Dienstleitungen im unmittelbaren Umfeld des Hauses. Sie lernen zudem das Kulturhaus Kresslesmühle kennen und entdecken die Möglichkeiten des Hauses, entweder an Veranstaltungen teilzunehmen, eigene Veranstaltungen zu organisieren oder selbst die Räumlichkeiten zu nutzen.

Die Gastronomie (Cafe 13, ein veganes Restaurant) wird ab Januar 2017 ganztägig vor Ort sein, damit auch eine erste Anlaufstelle im Haus und ein Ort, an dem sich die Wartezeit angenehm verbringen lässt.

 

INTERKULTURELLE ÖFFNUNG DER VERWALTUNG

Das Büro für Migration hat die Weichen für die Erstellung eines Integrationskonzeptes und Integrationsmonitorings gestellt. Erste Maßnahmen im Bereich der Personalentwicklung laufen an. Auch mit finanzieller Unterstützung durch das EU geförderte Projekt WAKA (Willkommens- und Anerkennungskultur in Augsburg) konnten im laufenden Semester im Programm der Stadtakademie allein über 17 Schulungen zu vielfältigen Aspekten von interkultureller Kompetenz verankert werden. Interkulturelle Kompetenz soll ein fester Bestandteil der Ausbildung von Führungskräften werden und die Personalräte/innen werden geschult, um in Auswahlverfahren interkulturelle Kompetenz der Bewerber*innen testen zu können. Verschiedene Referate und Dienststellen, darunter das Kulturamt und die Ausländerbehörde, arbeiten am Prozess der interkulturellen Öffnung.

dieser Artikel und mehr in der zweiten Ausgabe unseres Magazins Stadtgrün ➚

Beteiligte Personen