Martina Wild, Fraktionsvorsitzende: “Der nun vom zuständigen Referenten Reiner Erben vorgelegte Migrationsbericht ist Ergebnis der umfassenden Arbeit des zu Beginn dieser Stadtratsperiode eingerichteten Büros für Migration, Interkultur und Vielfalt. Er zeigt, wie wichtig es war, dem Thema Migration in der Stadtverwaltung ein größeres Gewicht zu geben. Der Bericht liefert eine Grundlage dafür, um den Stand von Integration und gleichberechtigter Teilhabe in unserer Stadt darzustellen und überprüfen zu können. Der Bericht macht dabei konkret deutlich, in welchen Bereichen die Integration in Augsburg sehr gut funktioniert und in welchen Bereichen für eine gelingende Integration nachgebessert werden muss. Bericht stellt in diesem Zusammenhang zum Beispiel fest, dass es zu wenig Integrationskurse mit Kinderbetreuung gibt. Um eine differenzierte Sichtweise zu bekommen, und weitere Handlungsschritte zu folgern, ist der Migrationsbericht daher sehr wichtig. Auf dieser Basis kann nun das Integrationskonzept partizipativ mit den Bürger*innen, den Vereinen, der Stadtverwaltung und den Communities erarbeitet und entwickelt werden.”

Antje Seubert, Integrationspolitische Sprecherin: “Der Bericht behandelt das Migrationsgeschehen, differenziert nach Herkunfts- und Zielländern, Staatsangehörigkeiten, Geschlecht und Alter sowie nach Stadtteilen. Die Zahlen zeigen deutlich, unsere Stadt wächst durch den Zuzug von Menschen mit ausländischen Wurzeln. Darauf müssen wir uns in unserem politischen Handeln in den nächsten Jahren einstellen. Sehr interessant ist dabei auch, wie viel ehrenamtliches Engagement von Menschen mit Migrationsgeschichte gibt und dass überdurchschnittlich viele Ausländische Mitbürger*innen sich Selbstständig machen.
Wichtig finde ich vor allem die anfängliche Erklärung im Migrationsbericht, dass Integration darauf beruht, dass die aufnehmende Gesellschaft und die Zugewanderten aufeinander zugehen müssen. Das ist die Grundlage von Integration. Ein großer Dank geht an das Büro für Migration, Interkultur und Vielfalt welches enorme Energie in den Migrationsbericht gesteckt und mit großer Kompetenz ein wichtiges Nachschlagewerk für die vielkulturelle Realität in unserer Stadt geschaffen hat. Das Warten hat sich gelohnt.”
Zentrale Ergebnisse des Migrationsberichts:

  • 46 % der Augsburger*innen haben Migrationsgeschichte
  • Augsburg ist die Stadt mit dem vierthöchsten Migrationsanteil Deutschlands
  • 67,7% der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren haben Migrationsgeschichte
  • Der stärkste Zuzug kommt aus Europa
  • Mehr Alleinerziehende mit Migrationsgeschichte
  • Lebenslange Sprachförderung muss ausgebaut werden
  • 40 % aller Gründer*innen sind aus dem Ausland
  • Menschen aus 71 Ländern arbeiten in der Stadtverwaltung
  • Am meisten Menschen mit Migrationsgeschichte: “Links der Wertach” mit 72,8 % Menschen mit Migrationsgeschichte

Der Bericht ist aufgeteilt in fünf Handlungsfelder: “Bildung und Sprache”; “Ausbildung, Arbeitsmarkt und Wirtschaft”; “Förderung gesellschaftlicher und politischer Teilhabe” Förderung kultureller Teilhabe” und “Interkulturelle Öffnung der Stadtverwaltung”.

Beteiligte Personen