Status: beantwortet

Antwort des Referats für Wirtschaft, Arbeit, Smart City, Liegenschaften und Marktwesen vom 14.07.2021

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

die Corona-Pandemie als Brandbeschleuniger im Strukturwandel des Einzelhandels fordert zukünftig einen neuen Status für die Handelsfunktion in Innenstädten. Allgemein gilt es, den Leitsatz „Frequenz durch Handel“ im Sinne von „Frequenz für den Handel“ neu zu denken. Nicht nur die Sicherstellung des Unternehmertums, sondern auch die Steigerung der lokalen Wertschöpfung, die Erhöhung des Freizeit-, Erlebnis- und Aufenthaltswerts, und die verstärkte Partizipation von Akteuren und Akteurinnen zur Stärkung der Kaufkraftbindung insbesondere aus dem Einzugsgebiet, spielen hierbei eine maßgebliche Rolle.

Die Stadt Augsburg hat während der Pandemie im Rahmen ihrer Möglichkeiten und insbesondere für die derzeitigen Öffnungsschritte bereits zahlreiche Maßnahmen und Projekte erfolgreich erarbeitet und umgesetzt, um die Innenstadt und die Stadtteilzentren zu unterstützen. Ein großer Teil der kurzfristigen wirksamen Maßnahmen wurde dabei schon unter der Dachkampagne Stadtsommer 2021 zusammengefasst.

Die Zielsetzung für das ”Wieder-Hochfahren“ und die zukünftige, strukturelle Weiterentwicklung der Innenstadt ist, bewährte Maßnahmen dauerhaft umzusetzen bzw. fortzuführen, um die Innenstadt auch weiterhin durch den „unkonventionellen Charakter“ zu beleben. Zudem müssen eine Reihe von flankierenden Maßnahmen ergriffen werden, um Innenstadt und Stadtteilzentren weiterhin als Orte des Austausches und der Kommunikation zu erhalten. Maßgeblich ist dabei die Abstimmung der Aktivitäten des Wirtschaftsreferats/der Wirtschaftsförderungen mit Augsburg Marketing und dem Marktamt, aber auch der Ordnungsbehörde, dem Baureferat, dem Kulturreferat und weiteren tangierten Dienststellen.

Der regelmäßige Austausch mit IHK, vbw, HwK, HBE und den Arbeitnehmervertretungen, aber auch den verschiedenen Gremien, wie dem IGB, den diversen Aktions- und Werbegemeinschaften, den Bürgeraktionen sowie -initiativen in den Stadtteilen und an-deren relevanten zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren, bildet dabei die Grundlage, Maßnahmen/Entwicklungsschritte insbesondere mit und auf die betroffenen Akteure und Akteurinnen in der Innenstadt und den Stadtteilen abzustimmen.

Darüber hinaus werden die Augsburger Innenstadt, aber auch die Stadtteile, nach der Pandemie mit einer geänderten Besuchererwartung konfrontiert sein. Diese gilt es durch gezielte Maßnahmen, den Stärken des stationären Handels in Verbindung mit (Außen-) Gastronomie, begrünten Aufenthaltsflächen, Gelegenheiten zum Verweilen ohne Konsumzwang, für Spielmöglichkeiten und einem attraktiven Veranstaltungsangebot gerecht zu werden. Ein breit gefächertes Nutzungsangebot bildet dabei den Kern der künftigen Resilienz von Innenstadt und Stadtteilzentren.

Vor diesem Hintergrund stellen CSU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN folgenden An-trag:

Die Verwaltung wird beauftragt, ein Gesamtkonzept vorzustellen und mögliche Ansatzpunkte, etwaige thematische Schwerpunkte und konkrete Maßnahmen für die Weiterentwicklung der Innenstadt und der Stadtteile „post Corona“, mit der Zielsetzung Handel, Gewerbe und Gastronomie zu stärken und gleichzeitig den Freizeit-, Erlebnis- und Aufenthaltswert zu erhöhen, aufzuzeigen.

Mit freundlichen Grüßen

grüne fraktion
  • Peter Rauscher, Fraktionsvorsitzender
  • Dr. Deniz Anan, stv. Fraktionsvorsitzender
  • Matthias Lorentzen, Stadtrat
csu fraktion
  • Leo Dietz, Fraktionsvorsitzender
  • Peter Uhl, stv. Fraktionsvorsitzender
  • Matthias Fink, Stadtrat

Beteiligte Personen