Endlich eine Beratungsstelle für Antidiskriminierung in der Stadtverwaltung einrichten

Die GRÜNE Fraktion beantragt, dass jetzt endlich eine Beratungsstelle für Antidiskriminierung eingerichtet wird. Den rechtlichen Rahmen für einen weitgehend einheitlichen Diskriminierungsschutz hat das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) geschaffen, das bereits 2006 in Kraft trat.

Antje Seubert, stellv. Fraktionsvorsitzende: „Benachteiligung bei der Arbeit, der Wohnungssuche, in der Schule, Beleidigungen wegen der Herkunft, der Sprache, des Aussehens oder der sexuellen Orientierung stehen für viele Menschen auf der Tagesordnung. Fast jeder von uns ist schon einmal Opfer von Diskriminierung gewesen. Diskriminierungsopfer brauchen Beratung, und das möglichst vor Ort und durch geschulte Berater*innen. Deswegen haben Regensburg, Nürnberg, Erlangen, Würzburg und München eine Antidiskriminierungsberatung bereits  eingerichtet. Nun ist es an der Zeit, dass sich die Stadt Augsburg diesem Thema endlich annimmt und eine Antidiskriminierungsberatung in Zusammenarbeit mit den Verbänden und Organisationen einrichtet.”
In Augsburg gab es zu dem Thema bislang zwei Veranstaltungen. Am 02.02.2017  fand ein Expert*innen – Hearing statt und am 20.02.2019 eine weitere Veranstaltung, organisiert vom Integrationsbeirat der Stadt Augsburg. Bei beiden Veranstaltungen wurden verschiedene Möglichkeiten der Gestaltung einer Antidiskriminierungsberatung erörtert.

Verena von Mutius, stellv. Fraktionsvorsitzende: “Unsere Stadtgesellschaft ist von einer wachsenden Vielfalt an Lebens- und Arbeitsformen gekennzeichnet. Der Begriff Vielfalt umfasst dabei die unterschiedlichsten Lebensentwürfe und beruflichen Situation von Männern und Frauen, Angehörigen verschiedener Ethnien, Religionen und Weltanschauungen, älteren und jüngeren Menschen, Menschen mit unterschiedlicher sexueller Orientierung und Menschen mit körperlich- seelischen Beeinträchtigungen.
Vielfalt wird zu einem bleibenden und immer bedeutenderen Merkmal unserer Stadt. Gleichzeitig nimmt die Diskriminierung gegenüber den genannten Gruppen, vor allem gegenüber den Menschen mit Migrationserfahrung zu. Ausgehend von der Arbeit im Einzelnen kann Antidiskriminierungsberatung außerdem Impulse für institutionelle und strukturelle Veränderungen geben. Diskriminierende Praxen dürfen sich nicht verstetigen, sondern müssen sichtbar gemacht und thematisiert werden. Deshalb ist es neben der Beratung wichtig auch in der Stadtverwaltung strukturell das  Thema anzugehen und ein Bewusstsein für eine gegebenenfalls diskriminierende Praxis zu finden. Als ersten Schritt sieht  die GRÜNE Fraktion die Einrichtung einer Antidiskriminierungsstelle in Augsburg“.

Beteiligte Personen