Wir gratulieren allen Preisträger*innen des Zukunftspreises 2021,  und danken für das vielseitige und große Engagement für unsere Stadt und eine gerechtere Gesellschaft! 

Die Zukunftspreisträgerinnen und -preisträger 2021

  • Hochschule Augsburg, Koordination Studierende, Amanda Schumacher: „Alte Schmiede“ zu Augsburg – ein Labor für experimentelle Bauforschung
  • Augsburger Klimacamp
  • Städtische Kindertagesstätte Reischlestraße: Bio kann jeder lernen: Gesunde und nachhaltige Ernährung in der KiTa
  • Jugendhaus h2o Oberhausen, Stadtjugendring: H2O TV, die multikulturelle Film AG des Jugendhaus Oberhausen

Preisträger Zukunftspreis für gewinnorientierte Unternehmen

  • Nero GmbH: Nero Bio-Grillkohle – Weltweit einzige Grillkohle mit Bio-Zertifizierung

Preisträger Zukunftspreis der Schülerinnen- und Schülerjury

  • Melina Oppelt und Michael Schwarz: Nusszopf – Netzwerk für gemeinsame Ideen und Projekt

Hier noch ein paar Worte unseres Fraktionsvorsitzenden Peter Rauscher zu den Preisträger*innen des Klimacamps: 

Am vergangenen Montag hat das Augsburger Klimacamp, als einer von sechs Gewinner*innen den Augsburger Zukunftspreis erhalten. 36 Bewerbungen gingen ein, etliche tolle Projekte, Initiativen oder Unternehmen haben sich beteiligt.
Als Mitglied der Fachjury möchte ich herzlich gratulieren und darlegen, warum aus meiner Sicht dieser Preis an das Klimacamp verdient ist:
Das Klimacamp mit seinen bunten Transparenten gehört inzwischen fast zum Augsburger Stadtbild, denn die Aktivist*innen demonstrieren in dieser Form schon seit Juli 2020 für einen Systemwandel im Sinne der Klimagerechtigkeit, um der Klimakatastrophe mit aller Entschlossenheit entgegenzutreten.
Nicht allen gefällt das, aber alle kennen das Klimacamp und damit ist ein wichtiges Ziel bereits erreicht: Aufmerksamkeit für ein Thema schaffen, das uns alle betrifft und vor dem wir nicht die Augen verschließen dürfen!
Die Klimacamper*innen wollen so lange dort ausharren, bis die Politik auf allen Ebenen, von der Stadt Augsburg über das Land Bayern bis zum Bund ihren Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele leistet.
Kohleausstieg, Verkehrswende, Ernährungspolitik – sie legen den Finger in die Wunde und machen unermüdlich auf die Klimakrise und den damit verbundenen Handlungsdruck aufmerksam.
Im Rahmen von Vorträgen, Diskussionsrunden, Filmvorführungen, Workshops und originellen Protestaktionen verleihen sie ihren Forderungen Nachdruck. Im Dialog mit Passant*innen leisten sie darüber hinaus essenziell wichtige Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit.
Auch wenn die Rahmenbedingungen nicht immer ideal waren, etwa in eiskalten Winternächten oder unter strengen Corona-Auflagen, auch wenn die Aktivist*innen neben viel Zuspruch mitunter auch handgreifliche Anfeindungen zu ertragen hatten und obwohl das Camp zwischenzeitlich umziehen musste, weil vom Perlachturm Betonteile auf den Fischmarkt zu stürzen drohten, war das Camp zu jedem Zeitpunkt besetzt.
Dieser bewundernswerte Durchhaltewillen zeigt deutlich, wie ernst es ihnen mit der Klimagerechtigkeit ist. Völlig zu Recht, denn der anthropogene Klimawandel stellt eine existenzielle Bedrohung für Ökosysteme und die Menschheit dar! Jetzt können fatale Dynamiken noch gestoppt und verheerende Folgen in ihrem Ausmaß begrenzt werden!
Auf Empfehlung des Klimabeirats, in dem auch das Klimacamp über Fridays-for-Future vertreten ist, haben wir als Stadtrat ein CO2-Restbudget von 9,7 Mio. Tonnen festgelegt. Eine Klimastudie hat inzwischen belastbare Daten geliefert, auf deren Basis unser Umweltreferent Reiner Erben das Klimaschutzprogamm 2030 entwickelt hat. Solarpflicht, Energiestandard, Fahrradstadt, Ökostrom für Kund*innen der Stadtwerke oder Blue City sind nur ein paar Beispiele die deutlich machen, was die Stadt im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht hat. Bestimmt haben die Aktivist*innen rund um das Klimacamp, sei es durch öffentlichen Druck oder durch die Beteiligungen in Gremien, einen Beitrag dazu geleistet.
Die Strahlkraft des Augsburger Klimacamps hat andernorts junge Menschen motiviert, ebenfalls lokale Protestcamps für kommunalen Klimaschutz einzurichten – u.a. in Nürnberg und Hamburg bzw. Berlin. Das Augsburger Klimacamp wurde dadurch zum „Exportschlager“ und zu einem Symbol für den Kampf gegen die Klimakrise.

Ihr seid Vorbilder im Kampf für eine klimagerechte Zukunft. Den Zukunftspreis 2021 habt ihr deshalb mehr als verdient!

Herzlichen Glückwunsch!

Beteiligte Personen