Die Stadtratsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen unterstützt die Umbenennung der Werner-Egk-Grundschule und stellt sich hinter die Entscheidungen der Kommission für Erinnerungskultur und der Schulfamilie.
Die Kommission für Erinnerungskultur wurde im Kontext des „Augsburger Weges des Erinnerns“ explizit dafür eingerichtet gerade auch so  emotional schwierige Debatten zusammen mit Expert*innen fachlich und sachlich zu führen.

Aus Sicht der Grünen Fraktion verlässt die Stadt Augsburg diesen gemeinsamen Weg, wenn sie der Empfehlung der Kommission Erinnerungskultur nicht folgt. Sollten die CSU Fraktion, der Oberbürgermeister und der Bildungsreferent bei der nun öffentlich kommunizierten Ablehnung der Umbenennung bleiben brüskieren sie die Kommission Erinnerungskultur.
Die Kommission hatte zudem angeregt, eine Beteiligung im Stadtteil stattfinden zu lassen. Diese Empfehlung wurde nicht umgesetzt. Hier hat der Bildungsreferent aus unserer Sicht vollkommen versagt. Darüber hinaus lässt er nun auch die Schulfamilie, die sich mit der Umbenennung auseinandergesetzt hat und sich zu dem Thema positioniert hat, im Regen stehen. Schockiert sind wir zudem von den Ausführungen des Bildungsreferenten in der Beschlussvorlage. Das Entnazifizierungsverfahren ohne historische Erläuterung und kritische Wertung als Argumente für eine Beibehaltung des Namens darzustellen, ist fachlich katastrophal und spricht gegen eine fundierte Auseinandersetzung mit der NS-Zeit.

Die Augsburger CSU, die sich ja gerne als Großstadt CSU darstellt, die in der Mitte der Gesellschaft steht, sollte das katastrophale Agieren ihres Bildungsreferenten nicht noch weiter verschlimmern, indem sie die Umbenennung ablehnt. Stattdessen sollte sie am heutigen Mittwoch in der Stadtratssitzung für die Umbenennung stimmen und sich eindeutig zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der NS-Zeit bekennen.