Das Theater der Zukunft. Eine Utopie?

Unsere grüne Position zum Staatstheater an sich, Hintergründe und ein Themencheck zur aktuellen Diskussion über die gestiegenen Sanierungskosten. 

 

1. Unser Grünes Selbstverständnis zum Thema Theater

Wir brauchen ein Theater, das identitätsstiftend, integrativ, kulturell bildend, vernetzend, kooperativ, verbindend, störrisch, ehrlich, anregend, dem Zeitgeist entsprechend ist. Theater ist Politik und Poesie. Es zeigt Haltung und hat eine Moral, es steht für unsere Sehnsüchte, greift aktuelle gesellschaftliche Debatten auf, transferiert diese in Kunst und hält uns den Spiegel vor. Deshalb ist Theater wichtig und sollte nicht auf finanzielle Debatten verkürzt werden.

Das Theater der Zukunft ist für uns Augsburger GRÜNE ein offenes Haus und macht keinen Unterschied zwischen den verschiedenen Kulturgenres! Es kooperiert mit der freien Szene, den freien Theatern und anderen Institutionen und bietet ihnen zudem seine Ressourcen an. Kulturelle Bildung und theaterpädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist ein wesentlicher und notwendiger Bestandteil. Interkulturelle Öffnung bezieht sich nicht nur auf die Theater- und kulturelle Bildungsarbeit, sondern auch auf die internen Strukturen. Die offene Architektur ermöglicht auch eine inhaltliche Öffnung. Es soll eine vielfältige Raumnutzung auch für andere Zielgruppen ermöglichen und auch zu Nicht-Spielzeiten eine hohe Aufenthaltsqualität bieten. Kooperationen und Verflechtungen mit anderen Festivalformaten und der freien Szene fördern den niedrigschwelligen Zugang zum Staatstheater und zu dessen Inhalten.

Das Theater der Zukunft ist zwar der Leuchtturm, der ins umliegende Kulturquartier strahlt, erobert aber auch andere Stadträume. Der Gang in andere Stadtviertel ist notwendig, um die gesamte Stadtgesellschaft als Publikum zu erreichen und aus der eigenen Blase herauszutreten. Dazu sollen nicht nur untypische Orte kulturell bespielt werden, sondern auch der Zugang für  Publikum erleichtert werden, das bisher wenige Berührungspunkte mit Theater hat. Dennoch ist ein Kulturquartier, in dem man Kultur und urbanes Lebensgefühl atmen kann nicht nur für die Augsburger*innen ein Zugewinn, sondern auch für auswärtiges Publikum attraktiv. 

Das Theater der Zukunft erfährt eine künstlerische Aufwertung, wirkt positiv auf das Image der Stadt Augsburg und zieht damit weitere Kreativschaffende in die Stadt. Davon gehen wiederum positive Effekte auf die Attraktivität Augsburgs als Wirtschaftsstandort aus. Es schärft die kulturelle Identität der Stadt Augsburg und zieht damit nicht nur nationale Schauspieler*innen, Regisseur*innen und Musiker*innen an, sondern wird auch von der internationale Kulturlandschaft als Kooperationspartner auf Augenhöhe betrachtet.

Das Theater der Zukunft soll kein unerreichbarer Theatertempel werden, sondern ein für alle und jede*n erlebbarer und belebter Raum mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten auch außerhalb des Spielbetriebs.

Alles Utopie? NEIN! Dies sind Forderungen und Wünsche aus dem Bürger*innenbeteiligungsprozess – sie decken sich mit unseren Vorstellungen eines Theaters der Zukunft in Augsburg!

2. Hintergründe 

Das Stadttheater wird ein Staatstheater. 

Seit September 2018 ist das Augsburger Stadttheater nun Staatstheater. Durch diese Umwandlung werden die Betriebskosten sowie jetzt durch die Sanierung entstehende Baukosten zwischen der Stadt Augsburg und dem Freistaat Bayern geteilt. Diese Co-Finanzierung betrifft Sanierungen des Großen Hauses und des Neubaus – allerdings nur am jetzigen Standort am Kennedy-Platz. Um die Umwandlung zu begleiten und zu kontrollieren, wurde ein Stiftungsrat gegründet. Der Intendant André Bücker und der geschäftsführende Direktor Florian Stiehler bilden den Vorstand und sind für die Planung, Organisation und Umsetzung des Spielbetriebs zuständig. Ein Stiftungsrat, der sich jeweils zur Hälfte aus Mitgliedern des Freistaates Bayern sowie der Stadt Augsburg zusammensetzt, und für eine Amtszeit von sechs Jahren bestellt wird, kontrolliert den Vorstand. Ein Kuratorium berät die Stiftung außerdem in künstlerischen und wirtschaftlichen Fragen. Auch dieses repräsentiert Freistaat und Stadt jeweils zur Hälfte. Die Umwandlung bedeutet eine wesentliche Stärkung für den Kulturstandort Augsburg und erhöht die Außenwahrnehmung. Dies spiegelt sich zum einen in der Attraktivität für bekanntere Künstler*innen und Regisseur*innen wider, zum anderen in der weiteren Professionalisierung des Theaterbetriebs.

Das Theater an sich und im Vergleich mit anderen Städten.

Aktuell beschäftigt das Theater 500 Menschen und zählt 240.000 Besucher*innen jährlich. Mit 30 Inszenierungen und 600 Vorstellungen in den Sparten Musiktheater, Schauspiel-/Kinder- und Jugendtheater, Tanz/Ballet, Konzerte und Augsburger Philharmoniker (acht Sinfoniekonzerte pro Spielzeit) ist das Staatstheater vergleichbar mit Theatern in Braunschweig, Mannheim, Freiburg, Ingolstadt, Regensburg und Würzburg. Dabei hat das Augsburger Staatstheater im Vergleich eine der höchsten Auslastungsquoten unter den Spielstätten (89%), einen großen Anteil an Neuinszenierungen, einen hohen Grad an Vernetzung und Offenheit gegenüber auswärtigen Gastspielen und benötigt zugleich mit 82 Euro öffentlichen Zuschüssen pro Einwohner*in die niedrigste Bezuschussung im Vergleich der Dreispartenhäuser. Den Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 nutzte das Theater für die Entwicklung einer Digital-Sparte und war damit deutschlandweit Vorreiter. Dieses Element ist nun als 5. Sparte im Spielbetrieb fest integriert: Es werden hybride Produktionen, Streaming-Angebote und Produktionen in 360-Grad-Perspektive und Virtual-Reality erprobt und umgesetzt. Mit dem diesjährigen Klimafestival hat das Staatstheater nun im Bereich Nachhaltigkeit im Kunst- und Kulturbetrieb wieder neue Akzente gesetzt und beweist ein ums andere Mal, dass es Vorreiter ist.

Die Bürgerschaft.

In einem Bürger*innenbeteiligungsprozess in den Jahren 2015/2016  wurde eine Stärken-Schwächen-Analyse der Augsburger Theaterlandschaft erarbeitet und es wurden daraus resultierende Handlungsempfehlungen erstellt. Konkrete Ergebnisse der Beteiligung sind u.a. der Wunsch nach mehr Kooperation und Vernetzung mit der Freien Szene, den freien Theatern und anderen Institutionen, der Wunsch einer interkulturellen Öffnung, einer Stärkung von kultureller Teilhabe, einem Ausbau der theaterpädagogischen Arbeit sowie einer verbesserten Aufenthaltsqualität und nach einem “Theaterquartier”. Der Dialog mit den Bürger*innen war nicht nur notwendig, sondern gibt den Sanierungs-/Bauplänen auch ein inhaltliches Fundament und damit ein tragfähiges Konzept für ein Augsburger Theater der Zukunft. Dementsprechend wurden die Ergebnisse in der Bauplanung berücksichtigt.

Die Sanierung. Bauteil 1 und 2.

Die letzten wesentlichen Baumaßnahmen liegen über 60 Jahre zurück. Einzig die Bühnentechnik wurde Ende der 80er Jahre teilweise überarbeitet. Die technischen Anlagen im Großen Haus stammen zum Teil noch aus den 1930er Jahren. Investitionen in Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind auf Dauer aus wirtschaftlichen und Umwelt-Aspekten unabdingbar. Defizite in den Bereichen Denkmalschutz, Barrierefreiheit, Brandschutz, Bausubstanz und Betriebssicherheit müssen mit der Sanierung behoben werden. Die Stadt Augsburg ist die Auftraggeberin, das Kulturreferat ist der Bauherr, der in dieser Funktion die Koordination des Gesamtprojektes leitet. Die baufachliche Projektleitung liegt beim Referat für Stadtentwicklung, Planen und Bauen. 

Der Bauteil 1 bedeutet die Sanierung des Großen Hauses. Der Bauteil 2 beinhaltet den Abriss des Bestandes und Neubau des gesamten Nord-Traktes. Hierzu gehören der Orchesterprobensaal, Werkstätten, Probebühnen, Lagerflächen und Büros für die Verwaltung. Zusätzlich sollen ein neuer Technikkeller und ein neues Kleines Haus auf dem Platz an der Volkhartstraße entstehen. Die bauliche Sanierung soll nach aktuellem Stand 2028 abgeschlossen sein. Momentane Interimsstätten sind das Ofenhaus am Gaswerk (Brechtbühne), der Martini Park, Kongress am Park und im Sommer die Freilichtbühne am Roten Tor. Durchführendes Architekturbüro der Sanierung ist das Münchner Atelier Achatz Architekten.

Kooperation zwischen Staatstheater und der Freien Szene. 

Aktuell findet schon eine deutliche Öffnung gegenüber der freien Szene und für neue Sparten statt. Ausserdem finden viele Kooperationsprojekte mit der freien Szene, den Schulen und anderen städtischen Trägern statt. Wertvolle Arbeit leistet hier die Plattform “Plan A”, mit der das Theater interdisziplinär und interkulturell arbeitet und kooperiert. Dies begrüßen wir sehr und wollen, dass dies noch weiter ausgebaut wird, Kooperationsverträge auf Augenhöhe abgeschlossen werden und Theater auch an anderen Orten, wie z.B. in Jugendhäusern und in den Stadtteilen, stattfindet. 

 

3. Themencheck

a) Wie kam es zur ursprünglichen Bauplanung?

Das neue Theater wird eine Kulturstätte für die nächsten 100 Jahre und länger. Es soll nicht ein Theater-Tempel sein, sondern ein erlebbarer und belebter Raum für alle Bürger*innen mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten auch außerhalb des Spielbetriebs und eingebunden im Viertel. Somit können viel mehr Augsburger Bürger*innen am Theater teilhaben als in der Vergangenheit. Dies sind Ergebnisse des Bürger*innenbeteiligungsprozesses aus dem Jahr 2016, die seit dem in die Planung mit eingeflossen sind. Zusätzlich zur Bürger*innenbeteiligung gab es einen Austausch zwischen Architekt*innen und Stadtplaner*innen, wie ein Kulturquartier aussehen könnte. Detaillierte Ergebnisse beider Veranstaltungsformate findet man hier: https://www.theaterviertel-augsburg.de/

b) Was ist der aktuelle Stand der Kosten und des Bauablaufs?

Das Staatstheater ist – vor allem nach den aktuellen Vereinfachungen und Reduzierungen  – ein Zweckbau ohne große Luxusdetails, der vielseitig genutzt werden soll. Die Kostenangaben aus 2016 waren geschätzte Kosten. Es ist üblich, dass Planungskosten und Baukosten davon mit fortschreitender Zeit abweichen, aber absehbare Entwicklungen auch in die ursprüngliche Kostenplanung so gut wie möglich einkalkuliert werden. Allerdings sind Kostensteigerungen bei Baugewerken vergleichbar mit Kostensteigerungen bei Lebenshaltungskosten und damit sehr schwer kalkulierbar. Corona–bedingt gab es zwar keine Verzögerungen oder Ausfälle. Allerdings kam es wegen einer nicht zufriedenstellenden Leistungserbringung eines beauftragten Fachplaners zu erheblichen Problemen im Bauablauf. Aufgrund einer darauffolgenden Neuausschreibung kommt es deshalb nun zu Verzug im Bauablauf. Der russisch-ukrainische Krieg hat zu Problemen in der Bauwirtschaft (Unterbrechung von Lieferketten, Materialmangel) und teils enormen Baupreissteigerungen geführt. Dies betrifft allerdings den gesamten Hochbau (also auch die Sanierung von Schulen, Sportstätten usw.) und ist kein Theater-Spezifikum. Die damit verbundenen Unsicherheiten machen vor der Theatersanierung natürlich nicht halt. Die Fertigstellung und die Übergabe des Betriebsgebäudes sind aktuell für das Jahr 2028 geplant. 

Im Bauteil 1 sind derzeit bereits Mittel in Höhe von ca. 42 Mio. Euro gebunden, was etwa 28% des genehmigten Budgets entspricht. Gerade die aktuellen Preisentwicklungen in der Baubranche aufgrund des Krieges in der Ukraine waren zu Beginn der Sanierung in keinster Weise abzusehen. Deshalb können Abweichungen für die anstehenden großen Ausschreibungspakete nicht ausgeschlossen werden. Die Kostenberechnungen für den Bauteil 2 konnten aufgrund der gestiegenen Baukosten zwar nicht eingehalten werden und liegen aktuell 4,74% über der ursprünglichen Summe. Die aktuellen Berechnungen befinden sich allerdings immer noch in einem mit einkalkulierten Kostenkorridor. Grundsätzlich wird bei Ausschreibungen und Vergaben die Kostenabwicklung sorgfältig überwacht und der Stadtrat über Abweichungen informiert, um weitere Einsparmöglichkeiten zu prüfen.

c) Gibt es eine verbindliche Aussage vonseiten des Staates, dass er die Kostensteigerung mitträgt?

Ja. Seit 23.07.2020 ist es offiziell, dass der Freistaat auch die Kostensteigerung mitträgt. Er übernimmt 75% der förderfähigen Kosten. Manche Kosten (wie z.B. die Planungskosten) sind in einem solchen Projekt von der Förderung ausgenommen. Das bedeutet eine Übernahme der Gesamtkosten in Höhe von etwa 50 bis 55 Prozent.

e) Warum kann das Theater nicht in den Interimsspielstätten bleiben?

Durch die Nutzung der Interimsspielstätten entstehen jährlich Kosten von ca. 1 Mio. Euro (Ofenhaus Gaswerk) bzw. 1,5 Mio Euro (Martini Park). Darin sind Mietkosten, erhöhter Personalaufwand und erhöhte Logistikkosten enthalten. Zusätzlich müssten Investitionen in die Theatertechnik von jeweils ca. 3 Mio. Euro getätigt werden. Bei einem Bauvolumen von 27 Mio. Euro für das Kleine Haus würde sich bei dem Verbleib auf dem Martini-Gelände die Einstandortlösung nach 10 Jahren amortisiert haben, beim Verbleib im Ofenhaus nach 14 Jahren. Das geht wiederum einher mit drastischen Einschränkungen hinsichtlich der einsetzbaren bühnenszenographischen Mittel. Diese sind für ein Staatstheater langfristig nicht zukunftsgerecht und werden dem Anspruch einer aufstrebenden Metropole mit überregionaler Strahlkraft nicht gerecht. 

Nach derzeitiger Planung soll die Brechtbühne im Ofenhaus nach dem Auszug des Staatstheaters der freien Szene und lokalen und überregionalen Veranstaltern zur Verfügung gestellt werden und hier eine Versorgungslücke im Raumbedarf schließen. Dies wäre bei einem Verbleib des Staatstheaters im Ofenhaus nicht mehr möglich. Auch die wesentliche Forderung der beteiligten Bürger*innen im Beteiligungsprozess hin zu einer Öffnung des Theaters zur Stadtgesellschaft und zum Theaterviertel wäre mit einem dezentralen Standort nur bedingt möglich.

Fördergelder vom Land würden zudem ungenutzt verfallen. Ohne Großes Haus ist der Status “Staatstheater” bzw. die Trägerschaft gefährdet. Bei Künstler*innen und Regisseur*innen bestünde die Gefahr, dass sie sich andere Theaterhäuser und Städte suchen und Augsburg den Rücken kehren. Schon jetzt ist dies in abgeschwächter Form zu bemerken, da teilweise eine Unzufriedenheit mit der aktuellen Interimsituation besteht.

 f) Warum können die Werkstätten nicht am Gaswerk bleiben?

Die am Gaswerk errichteten Werkstätten sind nur teilweise auf die Größe der Interimsspielstätten angepasst und weder räumlich noch bezüglich ihrer Kapazität in der Lage, den zukünftigen Spielbetrieb am Kennedyplatz sinnvoll zu bedienen. Grundflächen und die Höhen der Werkstätten sind nicht ausreichend. Außerdem fehlen dort entsprechende Lager-u. Bereitstellungsflächen. Weiter wäre damit ein ständiger Transportbetrieb per Lkw, damit verbundene Emissionen und Notwendigkeit, auch am Standort selbst Werkstätten für die Endmontage zu unterhalten. Die aktuellen personellen Kapazitäten des Theaters würden eine solche Trennung zudem nicht erlauben.

g) Was ist ein Moratorium und wäre es sinnvoll, noch einmal zu prüfen, wo man einsparen kann?

Durch ein Moratorium, das einen vertraglich vereinbarten oder gesetzlich angeordneten Aufschub bedeutet, würden sich die Planungskosten und die Baupreise noch einmal deutlich erhöhen.

h) Welche Einsparungen wurden schon getätigt und werden aktuell geplant?

Grundsätzlich beinhaltet die Planung zur Sanierung des Großen Hauses, also dem Bauteil 2, nur dringend für den Theaterbetrieb notwendige Maßnahmen. Es wurden zudem bereits in vielen Bereichen Einsparungen vorgenommen: Ein viertes Untergeschoss, welches für die Lagerung von Kulissen vorgesehen war, wurde gestrichen. Konsequenz: Externe Lagerflächen müssen angemietet werden. Der Baukörper an sich und die Flächen des 3. Untergeschosses wurden reduziert und technische Gebäudeausstattung und Bühnentechnik gespart. Zudem wurden durch den Tausch des freistehenden Orchesterprobengebäudes mit dem Kleinem Haus Brandschutz- und Gebäudetechnik-Kosten eingespart. 

i) Warum halten wir an dem Bau des Kleinen Hauses fest? 

Bei Bauteil 2 wurden in vielen Bereichen Einsparungen vorgenommen, um Kosten zu reduzieren. Weitere Einsparungen würden einen funktionierenden Theaterbetrieb gefährden. In der Öffentlichkeit wird diskutiert, das Kleine Haus komplett zu streichen. Damit wäre allerdings die Forderung nach einem Offenen Haus, wie sie die Bürgerbeteiligung ergeben hatte, vom Tisch. Auch für uns Grüne kommt dieser Vorschlag nicht in Frage.

Denn das Kleine Haus ist essenziell, wenn sich das Staatstheater öffnen soll: Einerseits ist es über die Glaspassage an das Große Haus angeschlossen und damit schon optisch und symbolisch ein transparenter Raum. Der im Kleinen Haus angeordnete hexagonale Zuschauerraum bietet zudem eine besondere Variabilität für Szenenbau und Bestuhlung, die eine Vielzahl von möglichen Nutzungen für das Staatstheater, die freie Kulturszene und öffentliche Veranstaltungen darstellt. Das Kleine Haus stellt somit einen echten Mehrwert als offenes Kulturzentrum im Herzen der Stadt dar.