Breite Bevölkerungsschichten mit bezahlbarem und langfristig sicherem Wohnraum zu versorgen, ist eine der größten Herausforderungen für Kommunen. Wohnungsgenossenschaften und Wohnprojekte sind dabei ein wichtiger Teil zur Schaffung von sozialem und bezahlbarem Wohnraum. Sie tragen zur sozialen Stabilisierung und kulturellen Belebung von Neubauquartieren bei und beinhalten oft neue innovative,  ökologische, energetische und gemeinwohlorientierte Konzepte z.B. zur Integration von Menschen mit Behinderung sowie für Mehrgenerationenwohnen.

Antje Seubert, stellvertretende Fraktionsvorsitzende: „Wir sind enttäuscht über den Umgang mit unserem Anliegen, genossenschaftliches Bauen und Wohnen bekannter zu machen und die interessierten Bürger*innen bei einem etwaigen Gründungsprozess zu unterstützen. Uns geht es gerade nicht um die Beratung bereits existenter Genossenschaften, hier gibt es bereits Möglichkeiten, sondern um Beratung, Unterstützung und Begleitung von Bürger*innen und Initiativen, die überlegen, sich in genossenschaftliche oder gemeinschaftliche Wohnprojekte einzubringen. Das Gründen einer Wohnungsgenossenschaft oder anderer gemeinschaftlicher Wohnprojekte ist langwierig und in der Regel kompliziert. Es bedarf einer fachlich fundierten Hilfestellung. Eine Beratungsstelle kann dabei Mut machen, Fragen beantworten und bei Herausforderungen unterstützend zur Seite stehen. Außerdem kann sie durch gute Netzwerkarbeit Menschen zusammenbringen, die gemeinsame Ziele für das Wohnen anstreben und ähnliche Vorstellungen von ihrem künftigen Wohnstandort haben. Im Gegensatz zu der Gründungsberatung der Genossenschaftsverbände wollten wir ein niederschwelliges Angebot, das außerdem das genossenschaftliche – gemeinschaftliche Wohnen in der Öffentlichkeit bewerben und stärker in den Mittelpunkt stellen kann. Auf diesem Wege wollen wir erreichen, dass wieder mehr Wohnungsbaugenossenschaften gegründet werden“.

Dr. Pia Haertinger, Mitglied im Sozialausschuss: „ Wir wollen bürgerschaftliches Engagement unterstützen, das uns hier  helfen kann, den Wohnungsmarkt sozialer, gemeinwohlorientierter zu gestalten. Als vorbildhafte Einrichtung haben wir uns in unserem Antrag explizit auf die Mitbauzentrale München bezogen. Diese ist zentrale Anlaufstelle für alle Bürger*innen, die ein gemeinschaftsorientiertes Wohnprojekt in München gründen, oder sich einer Initiative anschließen möchten. Hier werden diese über alle Themen rund um die Entwicklung, Gründung und Realisierung eines Wohnprojekts und alle Fragen des gemeinschaftlichen und generationsübergreifenden Wohnens beraten. Das Angebot beschränkt sich explizit auf die Initiierung, Beratung und Information von Wohnprojekten bis zur Gründung und bietet durch Projektbörsen auch eine Vernetzungsmöglichkeit. Eine solche Beratungsstelle hätten wir uns auch für Augsburg gewünscht, in welcher Organisationsform auch immer. In München ist die Mitbauzentrale ein Projekt der stattbau münchen GmbH, das diese im Auftrag der Stadt umsetzt, also keine eigene Stelle in der Stadtverwaltung Münchens. Vielleicht hätte ja die ernsthafte Auseinandersetzung mit unserem Anliegen und die Befassung mit vorbildhaften Projekten in anderen Kommunen zu einer anderen Entscheidung geführt“.

https://www.mitbauzentrale-muenchen.de/home.html

Beteiligte Personen