Mobilität muss heute anders gedacht werden

Die Grüne Stadtratsfraktion will für die Stadt Augsburg und auch für das Antonsviertel eine nachhaltige Verkehrs- und Mobilitätspolitik. Deshalb lehnt sie den Bau einer neuen Garage unter der Gögginger Straße ab.

Stephanie Schuhknecht, stellv. Fraktionsvorsitzende: „Die Verkehrsprobleme rund um den Kongress am Park und im Antonsviertel sind bekannt und bedürfen einer Lösung. Wir können aber überhaupt nicht nachvollziehen, warum für ein Verkehrsproblem im Jahr 2018 eine Lösung vorgeschlagen wird, die auch aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts stammen könnte. Mobilität kann und muss heute anders gedacht werden. Das zeigen die Masterpläne zu nachhaltiger und emissionsfreier Mobilität, die die Stadt erarbeitet hat, ganz deutlich auf. Warum gibt es beispielsweise bis heute in der Nähe des Kongress am Park weder eine Carsharing- noch eine Bikesharing-Station? Warum ist die Laufbeziehung zwischen der Straßenbahnhaltestelle und dem Kongress bis heute so unkomfortabel? Warum verlaufen die Radwege in der Umgebung in Schlangenlinien? Warum gibt es bei der gesperrten Garage in der Imhofstraße seit Jahren keine Fortschritte? Eine neue Tiefgarage löst keines dieser Probleme. Für die notwendigen Stellplätze des Hotels und des Kongresses muss es eine Lösung in der Imhofstraße geben. Wir sind nicht bereit jetzt gut 1 Mio. € in die Hand zu nehmen, um in einigen Jahren dann vielleicht mit zwei Garagen und fast 1000 Parkplätzen da zu stehen, die am Ende noch mehr Verkehr ins Antonsviertel ziehen.“

Aus Sicht der GRÜNEN Fraktion wird der Garagenbau die oberirdischen Probleme am Kongress nicht lösen. Außerdem wären die Einschränkungen während der Bauphase massiv und im Detail noch gar nicht absehbar.

Antje Seubert, Mitglied im Wirtschaftsausschuss: „Die Stadt würde jetzt 1 Mio. investieren, damit das Investorenverfahren überhaupt erst starten kann. Noch dazu ist bisher völlig unklar, wie viel Zuschuss der Investor aus der Parkraumrücklage von der Stadt bekommen würde. Das Geld wäre aus unserer Sicht deutlich besser investiert, wenn damit die aufgeworfenen Fragen rund um den Kongress am Park endlich angegangen würden. Die Straßenbahnhaltestelle liegt heute mitten in einer bis zu 7-spurigen Straße. Weder als ÖPNV-Nutzer*in, noch als Fußgänger*in oder Radfahrer*in fühlt man sich hier sicher und willkommen und auch viele Autofahrer*innen sind von der komplizierten Spurenführung verwirrt. Noch dazu ist wohl eine neue Planfeststellung für die Linie 1 nötig, weil die Gleise entfernt und neu verlegt werden müssten. Das alles nur für eine neue Tiefgarage auf sich zu nehmen macht keinen Sinn. Stattdessen muss man sich am Kongress für tiefgreifende Veränderungen entscheiden und deshalb zu allererst einmal die oberirdischen Probleme angehen und den Verkehrsfluss komplett neu gestalten im Sinne des ÖPNV, des Radverkehrs und der Fußgänger*innen.“

Beteiligte Personen