— von Antje Seubert

Die Unterbringung und Integration Geflüchteter bleibt eine wichtige Aufgabe für die Stadt. Die Strukturen, die 2015 geschaffen wurden, konnten sich in diesem Jahr stabilisieren und bewähren. An erster Stelle waren und sind wir gefordert, für eine gute, menschenwürdige und sichere Unterbringung zu sorgen. Wir haben es erreicht, dass Flüchtlinge in Augsburg selbstverständlich in Häusern und Wohneinheiten leben, die 90 Personen nicht übersteigen und die über ganz Augsburg verteilt sind. Es herrscht Konsens, dass dies zur Integration und zur Vermeidung von Stress beiträgt. Helferkreise und städtische Kümmerer-Teams stehen den Menschen gut zur Seite und sind bei anstehenden Fragen behilflich. Zwischen dem städtischen Team „Asyl und Unterbringung“ im Amt für soziale Leistungen, dem Freiwilligenzentrum und den Helferkreisen besteht eine enge Kooperation.

Die allermeisten wohnen mittlerweile in ganz normalen Wohnungen und Häusern

Zum Ende dieses Jahres sind auch alle Pensionen gekündigt. Dies ist sowohl für die Geflüchteten als auch für die Stadt von großem Vorteil. Die gemieteten Pensionen stellten von Anfang an ein notwendiges Übel dar, waren doch ab dem Sommer 2015 wöchentlich bis zu 100 Menschen unterzubringen. Dabei war es immer Ziel, Pensionen mit ihren zumeist hohen Mieten und unzureichenden Wohnverhältnissen schnell wieder aufzugeben. Das ist inzwischen gelungen. Die Menschen wohnen in Wohnungen oder Häusern. Das Zusammenleben verläuft nach Auskunft von Stadt und ehrenamtlichen Unterstützer*innen den Umständen entsprechend normal und friedlich.

Nach der Erstunterbringung kommt die Integration

Nicht allein die Erstunterbringung von Asylsuchenden ist aber das Ziel, sondern gerade auch die Unterstützung ihrer Integration. Im Dezember wird das stadteigene und lange leer stehende Gebäude Rosenstraße 24 a als dezentrale Unterkunft eröffnet. Künftig wird das früher als Bürogebäude der Bahn genutzte Haus für Auszubildende und Berufstätige mit Fluchthintergrund zur Verfügung stehen.In die gleiche Richtung geht ein Wohnprojekt der Caritas in Göggingen an der Friedrich-Ebert-Str. Hier entsteht eine Wohnanlage für geflüchtete Familien. Und schließlich werden auf dem ehemaligen CEMA Gelände im Norden Oberhausens u. A. Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge entstehen. Hier konnten wir GRÜNE erreichen, dass die ursprüngliche Planung geändert wurde. Nach dem – von uns geforderten – Ideenwettbewerb liegt nun ein für den Stadtteil und die künftigen Bewohner*innen ansprechender Entwurf vor.

Spezielle Unterbringung und Betreuung von Frauen dringend nötig

Die besondere Situation von alleinstehenden Frauen, Frauen mit Kindern sowie Mädchen mit traumatischen Fluchterfahrungen erfordert zudem eine spezifische Unterbringung und Betreuung. Denn sie können und sollen oft nicht mit Männern in einer dezentralen Unterkunft (dzU) leben. Die Stadt hat schon seit längerem einen „Runden Tisch“ eingerichtet, der sich um die speziellen Belange geflüchteter Frauen kümmert. Voraussichtlich Ende des Jahres will die Regierung von Schwaben eine GU für 40 Frauen eröffnen. Und es gibt Überlegungen, eine dzU für Frauen zu errichten. Was haben wir schon in Augsburg? Seit einem Jahr gibt es zum Beispiel in Oberhausen das „Haus der Hoffnung“, initiiert von SOLWODI, unterstützt von Christine Kamm (Verein „Tür an Tür“), der Diözese und Ehrenamtlichen. Weitere Projekte sind aber dringend notwendig. Hoffen wir also, dass die Bemühungen des „Runden Tisches“ bald Früchte tragen. Wir GRÜNE werden nachfragen und dranbleiben.

 

dieser Artikel und mehr in der zweiten Ausgabe unseres Magazins Stadtgrün ➚

Beteiligte Personen