Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

per Mail wurden Inhaberinnen und Inhaber eines SWA-Abonnements für den öffentlichen Nahverkehr über das Ende des bisherigen Carsharing-Preismodells „ÖPNV“ und die Umbuchung in das preislich viel weniger attraktive Modell „Einsteiger“ informiert.

Für die treuen Abo-Kundinnen und Kunden der Stadtwerke sollen von nun an dieselben Carsharing-Tarife gelten wie für jedermann und -frau. Dies erscheint, insbesondere mit Blick auf die fortdauernden Einschränkungen im ÖPNV-Angebot, äußerst bedenklich. 

Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stellt daher folgenden Antrag:

  1. Die Stadt Augsburg wirkt auf die Geschäftsführung der AVG, der SWA Verkehrsgesellschaft mbH und der SWA Carsharing GmbH mit dem Ziel ein, Abo-Kundinnen und -kunden der SWA auch weiterhin vergünstigte Kilometer- und Zeit-Tarife beim SWA Carsharing anzubieten, ggf. durch allgemeine Anpassungen der Tarifstruktur.
  2. Die Stadt Augsburg fordert die Geschäftsführung der AVG und der SWA Verkehrsgesellschaft auf, in den städtischen Gremien über den Stand zur Neukonzeption der Mobil-Flat zu berichten.

Begründung:

Der Takt im Straßenbahn- und Busnetz ist weiterhin stark ausgedünnt. Zudem kommt es, wie die Tagespresse berichtet, wiederholt zu Fahrtausfällen. Die Fahrgäste müssen somit seit geraumer Zeit drastische Angebotseinschränkungen hinnehmen. Beim neuen Bikesharing-System „Swabi“ gibt es – anders als beim Vorgängersystem „SWA Nextbike“ – derzeit keinerlei Vergünstigungen / Sondertarife für SWA-Abo-Kundinnen und -Kunden. Wenigstens profitierten diejenigen, die ein SWA-Abo besitzen, bislang von leicht vergünstigten Kilometer- und Zeittarifen beim SWA Carsharing. Ohne vorherige Unterrichtung der städtischen Gremien soll dieser kleine Vorteil nun auch noch wegfallen, wie die SWA ihren Kund*innen per Mail mitteilten. Im Sinne einer Kundenbindung, zur Verbesserung der Reputation der SWA und mit Blick auf die Zielsetzung, verschiedene umweltfreundliche Mobilitätsangebote aus einer Hand zu unterbreiten, erscheint es geboten, diese Entscheidung rückgängig zu machen. Der Wegfall staatlicher Fördergelder ließe sich recht leicht durch eine allgemeine Anpassung / Überarbeitung der Tarife kompensieren. ÖPNV-Abokundinnen und -kunden könnten so auch weiterhin von vorteilhafteren Konditionen profitieren.

Außerdem ist den städtischen Gremien bislang noch nicht bekannt, wie weit die Anstrengungen der SWA zu einer Neukonzeption der Mobil-Flat gediehen sind. Diese sei, so die SWA, mit Blick auf die Einführung des Deutschlandtickets und die Überarbeitung des Bikesharing-Angebots notwendig geworden. Nachdem das Deutschlandticket nun bereits seit über einem Jahr angeboten wird und auf das Bikesharing neu aufgesetzt wurde, erscheint es dringend geboten, die Gremien über den aktuellen Stand zu informieren.

 

Beteiligte Personen