Um gute Bildung und pädagogische Betreuung für die jüngsten Augsburger*innen sicherzustellen, braucht es neben den richtigen Konzepten und geschultem Personal vor allem eins: intakte, inspirierende Lernorte. Wenn der Brandschutz nicht sichergestellt ist, die Toiletten nicht benutzbar sind, die Fassade bröckelt oder die Klassenzimmer schimmeln, lässt es sich nicht gut lernen.

Die Augsburger Schulen sind teilweise in einem sehr maroden Zustand bzw. werden modernen Anforderungen nicht mehr gerecht. Sie müssen dringend saniert werden! Bei allen größeren Gebäudesanierungen gilt jedoch: Das ist alles ganz schön teuer! Drei der vier kostenintensivsten Bauprojekte der Stadt sind im schulischen Bereich angesiedelt: der Neubau der Johann-Strauß-Grundschule in Haunstetten, die Gesamtsanierung des Rudolf-Diesel-Gymnasiums in Hochzoll sowie die Generalsanierung des Schulkomplexes FOS/BOS/RWS im Hochfeld.

Wer einen Blick in den städtischen Haushaltwirft, erkennt schnell, dass wir für die Schulen den größten Posten eingestellt haben. So wurde allein in diesem Jahr eine Summe von 37 Mio. Euro für die Instandsetzung unserer Bildungseinrichtungen aufgewendet. Hinzu kommen 6 Mio. Euro aus Schlüsselzuweisungen**, welche ausschließlich für schulische Brandschutz- und Elektrikmaßnahmen sowie für die Finanzierung von Baupreissteigerungen zur Verfügung stehen. Auch für den kommenden Doppelhaushalt haben wir GRÜNE dafür gekämpft, Gelder im Gesamtwert von rund 95 Mio. Euro für den Schulbau bereitzustellen. Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, stehen jährlich 3,5 Mio. Euro für das sogenannte “Fitness-Programm” zur Verfügung, aus dem unter Berücksichtigung der Wünsche der Schulfamilie kleinere Maßnahmen finanziert werden.
Auch wenn dies massive Summen sind, ist uns klar, dass wir damit den gewaltigen Sanierungsstau der letzten Jahre und Jahrzehnte nur bedingt bewältigen können. Die 300 Mio. Euro aus dem 2015 gestarteten Investitionsprogramm neigen sich dem Ende, doch immer noch warten zahlreiche Schulen auf dringend notwendige Maßnahmen. Das städtische Hochbauamt schätzt, dass Mittel im Umfang von etwa 2 Mrd. Euro erforderlich sind, um die Augsburger Schulen auf ein gutes Niveau zu bringen, auf dem sich auch Herausforderungen wie Ganztag und Digitalisierung bewältigen lassen. Ohne Bundes- oder Landesförderung ist es Kommunen kaum möglich zu bauen oder zu sanieren. Insbesondere in Zeiten von Corona, dem Angriffskrieg in der Ukraine und den daraus resultierenden Folgen für die Stadtkasse ist eine Förderung aus München oder Berlin dringend nötig. Dafür setzen wir GRÜNE uns auf allen Ebenen ein!

Unser Anspruch als GRÜNE ist es, die nötigen Maßnahmen sorgfältig abzuwägen. Ob Grundschule oder Gymnasium, ob Mittel-, Berufs- oder Realschule: Nicht wer am lautesten Schreit, sondern wer die Sanierungsmaßnahme am dringendsten nötig hat, soll sie zuerst bekommen. Um uns Einblicke zu verschaffen, schauen wir uns die Mängel vor Ort selbst an. So versuchen wir, das Beste für die Schulgebäude und damit für die Schüler*innen und Lehrkräfte aus den uns zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln herauszuholen. I
n der Abwägung spielt für uns GRÜNE natürlich der Nachhaltigkeitsaspekt eine große Rolle. Denn auch wenn für einen höheren Energiestandard, eine zusätzliche Solaranlage oder Begrünungsmaßnahmen erstmal tiefer in die Tasche gegriffen werden muss, rentieren sich diese Investitionen langfristig, da so Energie erzeugt beziehungsweise eingespart wird. Und auch der Multiplikationsaspekt ist nicht zu vernachlässigen: nur wenn die Schule mit gutem Beispiel vorangeht, wird allen Mitgliedern der Schulfamilien die Bedeutung von Nachhaltigkeit wirksam vermittelt. Hier gibt es Spielräume, die wir noch besser nutzen müssen. Solaranlagen und strenge Energiestandards sind angesichts der Klimakrise nicht nice to have, sondern ein Muss!
Doch neben der energetischen Ertüchtigung müssen Schulen auch architektonisch auf den neuesten pädagogischen Stand gebracht werden. Mit Blick auf den nahenden Anspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschüler*innen ab 2026 ist abzusehen, dass Kinder tendenziell immer mehr Zeit in der Schule verbringen werden. Um Schulen zu schönen Lern- und Lebensorten für unsere Kinder zu machen, darf es eben nicht nur um Frontalunterricht gehen! Die von uns GRÜNEN forcierte Öffnung der Schulen ins Quartier, etwa durch offene Pausenhöfe, muss im Schulbau berücksichtigt werden. Der Trend muss weg von (nur) kleinen Klassenzimmern und hin zu mehr Kreativräumen und Freiflächen gehen, in denen geforscht, gebastelt, gesportelt und gelesen werden kann. Außerdem ist es uns ein besonderes Anliegen, Schulen für alle Kinder zugänglich zu machen und Barrieren abzubauen – baulich heißt das, auch die Bedürfnisse von Personen mit Einschränkung zu berücksichtigen.

Diese Punkte sind nicht nur für Sanierungen wichtig, sondern betreffen auch die geplante Realschule im Augsburger Osten. Hier haben wir durch einen Neubau auf einer bislang nicht erschlossenen Fläche die einmalige Gelegenheit, ein Paradebeispiel für eine klimagerechte, inklusive und pädagogisch wertvolle Realschule zu errichten: und das beginnt erstmal mit einem Rohbau. Machen wir ihn nachhaltig!

Die drei größten Schulbaumaßnahmen:

Neubau FOS/BOS/RWS:
Gesamtkosten ca. 113 Mio. Euro
u.a. für zusätzliche Räume,
natürliche Belichtung, Frischküche und PV-Anlage
Neubau Johann-Strauß-Grundschule:
Gesamtkosten ca. 37 Mio. Euro

u.a. für Pausenhof auf dem Dach,
Hort im Schulgebäude und PV-Anlage
Generalsanierung Rudolf-Diesel-Gymnasium:
Gesamtkosten ca. 44. Mio. Euro

u.a. für verbesserte Haustechnik,
Modernisierung naturwissenschaftlicher Fachräume, Erweiterungsbau, energetische Sanierung und PV-Anlage

Beteiligte Personen