GRÜNE und CSU wollen den Schutz vor Hitze und Hochwasser im Denkmalbereich vorantreiben

Die Stadtratsfraktionen von GRÜNEN und CSU wollen mit einem Antrag erreichen, dass die Rahmenbedingungen für Klimawandelanpassung im Denkmalbereich verbessert werden.

Das letzte Pfingsthochwasser sowie die aktuelle sommerliche Hitze verdeutlichen uns, wie wichtig wirksame Anpassungen an den Klimawandel sind, um die Menschen vor unzumutbaren ökonomischen und gesundheitlichen Belastungen zu schützen. Mit dem Denkmalschutz kommt es dabei mitunter zu Interessenskonflikten. Der von den Regierungsfraktionen eingereichte Antrag zielt darauf ab, die jeweiligen Belange miteinander in Einklang zu bringen – wie es angesichts der Energiekrise mit der “Richtlinie für Photovoltaik- und Solarthermieanlagen im Denkmalbereich” bereits vorbildlich gelungen ist. Unter anderem soll die Stadt

  • entsprechende Richtvorgaben erarbeiten,
  • Leitlinien für spezifische Klimawandelanpassungsmaßnahmen wie Entsiegelung, Baumpflanzungen, Dach- und Fassadenbegrünungen oder Außenjalousien im Denkmalbereich entwickeln,
  • potenzielle Fördermöglichkeiten prüfen,
  • die Bevölkerung durch geeignete Informationsangebote über mögliche Klimawandelanpassungsmaßnahmen im Denkmalbereich aufklären
  • und darauf hinwirken, dass die im Denkmalschutzrecht angelegten Beurteilungs- und Ermessensspielräume zugunsten der Klimawandelanpassung genutzt werden.

Peter Rauscher, Vorsitzender der Grünen Stadtratsfraktion: “Unser Ziel ist, den Denkmalschutz mit der dringend nötigen Anpassung an den Klimawandel zu vereinen. Hier gibt es noch häufig Widersprüche. Die Verantwortung für unsere historische Stadt und deren Sichtbarkeit ist uns wichtig und wir sind überzeugt, dass dies kein Widerspruch zur Klimawandelanpassung sein muss. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass die Stadt bewohnbar bleibt – auch in Zeiten der Klimakrise! Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass versiegelte Flächen begrünt werden. Deshalb wollen wir, dass Augsburger*innen, die in Denkmälern wohnen, dabei unterstützt werden, sich wirksam gegen die Folgen des Klimawandels zu schützen und z.B. erfahren, welche Möglichkeiten der Außenverschattung für sie infrage kommen. Solche Maßnahmen können während einer Hitzewelle überlebenswichtig sein! Wir sind überzeugt, dass Denkmalschutz und Klimawandelanpassung in vielen Fällen voneinander profitieren können. Historische Ensembles können durch eine passende Bepflanzung aufgewertet werden. Entsiegelung und Begrünung schützten auch historische Bausubstanz vor Hochwasserschäden. Wir müssen ganzheitlich denken und Lösungen finden, die dem Ernst der Lage angemessen sind!”

„Die Stadt hat bereits einige ambitionierte Maßnahmen zum Klimaschutz eingeführt, bspw. das Blue City Klimaschutzprogramm oder das Klimawandel-Anpassungskonzept. Mit dem erst letzte Woche beschlossenen Leitfaden ‘Klima und Stadtplanung Augsburg’ haben wir ein Werkzeug hinzubekommen, um dem Klimawandel zu begegnen. Eine moderne Stadtplanung hat großen Einfluss und viele Möglichkeiten die Stadt für alle lebenswerter und gesünder zu gestalten“, sagt Leo Dietz, CSU-Fraktionsvorsitzender. „Mit Klimawandelanpassungsmaßnahmen im Bereich von Einzelbaudenkmälern und Ensembles können wir einen weiteren Schritt gehen und weiteres Potenzial nutzen, allerdings immer im Blick der Einklang mit den geltenden Anforderungen des Denkmalschutzes. Es muss im Interesse der Stadtbevölkerung liegen, den Einfluss der Klimakrise im Stadtgebiet nach Möglichkeit zu begrenzen, besonders in dicht bebauten Bereichen. Ob Hitze- und Trockenperioden oder Sturm- und Starkregenereignissen, wie in den vergangenen Wochen: diese haben weitreichende Risiken und Folgen u.a. für unsere Gesundheit, Infrastruktur, Land- und Forstwirtschaft sowie Ökosysteme. Jede Möglichkeit, die wir auf kommunaler Ebene haben diese einzudämmen, sollte folglich genutzt werden.“

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Beteiligte Personen