MAN braucht jetzt dringend Förderung bei Power-to-Gas, E-Fuels und grünem Wasserstoff
Mit großem Bedauern nehmen die Augsburger GRÜNEN die Ankündigung eines Arbeitsplatzabbaus von bis zu 1800 Stellen bei MAN Augsburg zur Kenntnis und sehen jetzt neben der Abfederung der sozialen Folgen durch die Stadt vor allem den Freistaat und den Bund am Zug.

Stephanie Schuhknecht, Augsburger Landtagsabgeordnete: „Dass MAN Energy Solutions aufgrund der brach liegenden Schifffahrts-Tourismusbranche und dem eingebrochenen Welthandel im Schiffsverkehr massive Probleme bekommen wird, war abzusehen. Umso bedauerlicher ist nun aber, dass die bei MAN in der Schublade liegenden Konzepte für zukunftsweisende neue Kraftstoffe wie E-Fuels, Schiffsmotoren mit Wasserstoffantrieb oder Modelle zur Energiespeicherung durch Power-to-Gas-Anlagen jetzt nicht mit Nachdruck umgesetzt werden können, sondern man auf Stellenabbau setzt. Bei nötigen Einsparungen nur an Personalabbau und nicht an eine echte Neuorientierung zu denken, wird dem Know-How und der Innovationskraft, die in diesem Unternehmen stecken, nicht gerecht. Der bei MAN Augsburg erfundene Dieselmotor war seinerzeit eine enorme Innovation. Es braucht nun eine klares Bekenntnis zum Innovationsstandort Augsburg von Seiten des Freistaats und des Bunds. Durch die aktuell billigen fossilen Brennstoffe brauchen wir letztlich eine Art EEG 2.0, um grünen Wasserstoff, E-Fuels und Power-to-Gas so attraktiv zu machen, dass Firmen und Privatleute investieren. Bei Solar- und Windstrom hat das damals gut funktioniert. Söder muss den MAN-Standort Augsburg zur Chefsache machen!“

Dem geplanten Stellenabbau sehen die Augsburger GRÜNEN mit großer Sorge entgegen und fordern MAN auf, den Abbau so gering wie nur irgend möglich zu halten. Matthias Lorentzen, wirtschaftspolitischer Sprecher der Stadtratsfraktion: „Das Modell der Kurzarbeit wurde genau dafür entwickelt, um Absatzeinbrüche abfangen zu können ohne dabei einen erheblichen Anteil seiner Arbeitnehmer*innen kündigen zu müssen. Mit Power-to-X und Power-to-Gas hat MAN Konzepte für flexible Energiespeicher und klimafreundliche Antriebsmöglichkeiten und Antriebsmittel für Schiffe, LKW, Busse, PKW und Bahnen sowie für die Speicherung von erneuerbaren Energien. Für die noch immer nicht elektrifizierten Bahnstrecken nach Ingolstadt oder ins Allgäu bräuchten wir z.B. dringend Züge, die mit Wasserstoff oder erneuerbarem Erdgas fahren können. MAN hat auch dafür wegweisende Ideen. Es wäre klimapolitisch und wirtschaftspolitisch fatal, wenn diese Technologien nun nicht hin zu einer Marktreife weiterentwickelt würden. Auch die Stadtwerke Augsburg und die Stadt Augsburg sollten weiter in diese Technologien investieren, sei es beim Fuhrpark städtischer Unternehmen oder auch im Energiesektor der Stadtwerke. Für die Arbeitsplätze, die am Ende trotzdem bei MAN abgebaut werden müssen, fordern wir einen Sozialplan und den Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen. Die Stadt Augsburg soll jedenfalls alle Möglichkeiten und Förderungen nutzen, um die sozialen Härten abzufedern und MAN beim Erhalt von Arbeitsplätzen und einer zukunftsfähigen Neuausrichtung zu unterstützen.“

Beteiligte Personen