Die GRÜNEN im Augsburger Stadtrat haben für den Umweltausschuss am Montag, 07.10.2024 einen Änderungsantrag zur schnellen Veröffentlichung und Umsetzung der Augsburger Wärmeplanung eingereicht. Der vom Umweltamt und den Stadtwerken Augsburg erarbeitete Entwurf des Energienutzungsplans Wärme soll nun zügig veröffentlicht werden. Denn seine zentralen Ergebnisse, wie eine Stadtkarte, in der genau eingezeichnet ist, wo welche erneuerbaren Heizungsformen umsetzbar sind, müssen den Bürger*innen und der Wirtschaft so bald wie möglich zugänglich gemacht werden. Der Antrag sieht auch die Erarbeitung einer städtischen Kommunikationsstrategie vor, um Gebäudeeigentümer*innen über die gesetzlichen Vorgaben und die Zielsetzungen in Augsburg zu informieren und zu klimafreundlichen Heizungsmöglichkeiten in ihrem Stadtgebiet zu beraten.

Peter Rauscher, Fraktionsvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Mitglied des Umweltausschusses: “Die Wärmewende ist entscheidend, um die städtischen Klimaziele zu erreichen. Wir müssen sicherstellen, dass die Bürgerinnen umfassend informiert sind und keine Fehlinvestitionen tätigen. Ebenso ist es wichtig, dass Handwerkerinnen und Energieberater*innen eine solide Grundlage für ihre Beratungsgespräche haben. Es gibt einen fertig ausgearbeiteten und der Verwaltung vorliegenden Wärmeplan – der muss jetzt zügig veröffentlicht werden! Die Umsetzung des Wärmeplans unnötig zu verschleppen oder nur Teile zu veröffentlichen, benachteiligt Bürger*innen, die jetzt in eine neue Heizung mit erneuerbaren Energiequellen investieren wollen oder müssen!”

Derzeit deckt Augsburg rund zwei Drittel seiner Wärmeversorgung mit klimaschädlicher und teurer fossiler Energie. Die Umgestaltung der Wärmeversorgung hin zu erneuerbaren Energien gilt als zentraler Bestandteil zur Umsetzung des vom Stadtrat 2021 beschlossenen Augsburger Klimaschutzkonzepts. Zudem gilt seit Jahresbeginn 2024 das Wärmeplanungssgesetz des Bundes, das jede Kommune mit mehr als 100.000 Einwohner*innen verpflichtet, bis 2026 einen Wärmeplan vorzulegen. 

“Die Wärmeplanung bietet ganz konkrete Entscheidungshilfe für alle, die wissen wollen, welche klimaschonende Heizungsform für ihr Haus die beste Wahl wäre. Zugleich sind die Ergebnisse der Wärmeplanung unverbindlich, sie engt niemanden in der Entscheidungsfindung ein. Für die Bürger*innen – und auch für die lokale Wirtschaft – bringt sie nur Vorteile. Und wer sich dann für eine neue Heizung entscheidet, wird von der KfW mit bis zu 70% der Anschaffungskosten gefördert. Die Wärmewende hinauszuzögern, stünde konträr zu den Zielen des Klimaschutzkonzeptes der Stadt”, ergänzt Dr. Stefan Wagner, stellv. Fraktionsvorsitzender und Mitglied des Klimabeirats. 

Das Augsburger Umweltreferat arbeitet bereits seit 2022 an der Erstellung des kommunalen Wärmeplans, unterstützt durch die Stadtwerke, die Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft (FfE) und weitere Akteure.

Beteiligte Personen