Das heute im Bauausschuss beschlossene Konzept „Fußgängerfreundliches Augsburg“ verfolgt das Ziel, den Fußverkehr im Stadtgebiet Augsburg zu fördern. In den letzten Jahren gingen eine Vielzahl von Anträgen bzw. Beschwerden beim Mobilitäts- und Tiefbauamt ein, welche den Fußverkehr und die Barrierefreiheit betreffen. Themen waren unter anderem Grünzeiten an Lichtsignalanlagen, mehr Ruhemöglichkeiten, das grobe Kopfsteinpflaster in der Altstadt oder „fehlende“ Querungsmöglichkeiten. Manche Probleme sind im Stadtgebiet allerdings historisch bedingt. Was es braucht, ist eine ganzheitliche Lösung sowie eine strukturierte Herangehensweise. Mit dem heute vorgestellten Konzept setzen wir einen weiteren Punkt aus unserem schwarz-grünen Koalitionsvertrag um.

Peter Uhl, baupolitischer Sprecher und stellvertretender CSU-Fraktionsvorsitzender: „Als CSU-Fraktion setzen wir uns bei unserer Mobilitätspolitik für eine gerechte Verteilung des Straßenraums ein. Kein Verkehrsteilnehmer darf benachteiligt werden: Ob Fußgänger, Fahrrad, Auto oder ÖPNV – alle Verkehrsteilnehmerinnen und -nehmer müssen als Gesamtheit gedacht und betrachtet werden, alle sollen im öffentlichen Verkehrsraum gleichberechtigt bestehen. Fakt ist, dass die Fußgängerinnen und Fußgänger das schwächste Glied im Straßenraum sind. Hier setzt das Konzept an: Die Erhöhung der Verkehrssicherheit für den Fußverkehr auf den Gehwegen, der Ausbau der Barrierefreiheit im Stadtgebiet, die Stärkung und Erweiterung der Gehwege für den Fußverkehr und den Fußverkehr als eigenständige Verkehrsart wahrnehmen und stärken. Im Rahmen der Konzepterarbeitung wird ein durchgängiges, in sich geschlossenes und vorrangig auf den Alltagsverkehr ausgelegtes Netz für die Fußgängerinnen und Fußgänger entstehen. Lücken werden identifiziert, Maßnahmen entwickelt und Qualitätsstandards definiert – immer im Blick die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Bürgerinnen und Bürger, von Kindern, Seniorinnen und Senioren, über mobilitätseingeschränkte Personen, blinde und sehbehinderte Personen. Was wir sehr begrüßen ist, dass sich alle im Rahmen einer Bürgerbeteiligung in die Ausarbeitung des Konzepts einbringen und wichtige Punkte und Maßnahmen mitteilen können.“ 

Peter Rauscher, Vorsitzender der Grünen Stadtratsfraktion: “Es braucht bewusste Priorität für die Schwächsten im Straßenraum. Fußgänger*innen sind am verletzlichsten – und werden oft am wenigsten mitgedacht. Es geht um mehr Sicherheit, mehr Barrierefreiheit und mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Besonders Kinder, ältere Menschen oder Personen mit Beeinträchtigung profitieren von klaren, sicheren Wegen. Mit dem neuen Konzept holen wir den Fußverkehr aus dem Schatten, machen seine Bedeutung sichtbar und schaffen ganz konkrete Verbesserungen im Alltag der Menschen. Das ist kein Symbolprojekt, sondern ein echter Schritt in Richtung gerechter, sicherer und klimafreundlicher Mobilität in Augsburg.”

Beteiligte Personen