Die Gleichstellung aller Geschlechter in den Bereichen Sport und Kultur zu untersuchen und als zweiten Schritt zu steuern – das war die Intention eines Antrags zu Gender Monitoring und Gender Budgeting der Augsburger Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Dezember 2022. Hierfür sollte die Verwaltung die Verteilung von Fördergeldern nach Geschlecht analysieren, da die finanzielle Unterstützung einen erheblichen Einfluss auf die sportliche und kulturelle Teilhabe hat, und eine gendergerechte Verteilung vornehmen. Damit wäre auch Art. 3, Grundgesetz entsprochen, laut dem der Staat die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern fördern und vor allem bestehende Nachteile beseitigen soll.

Mit Enttäuschung hat die GRÜNE Fraktion heute im Sportausschuss das Abstimmungsergebnis zum Antrag Gender Monitoring und Gender Budgeting aufgenommen. Dazu Verena von Mutius-Bartholy, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Stadtratsfraktion: “Mit der Ablehnung unseres Antrags wird die Gleichstellung der Geschlechter und die Förderung von Frauen, die wir in allen gesellschaftlichen Bereichen so dringend benötigen, verhindert. Statt Schritte Richtung Gleichberechtigung zu gehen, wird hier eine Chance vertan. Mit dem seit 2007 durchgeführten Gendermainstreaming liegen bereits Daten vor, mit denen eine Auswertung im Sinne unseres Antrags durchaus möglich gewesen wäre!”

Serdar Akin, sportpolitischer Sprecher der Fraktion, ergänzt: “Sport soll alle Menschen verbinden und allen offen stehen, zu gleichen Bedingungen. Leider sind wir gesellschaftlich noch nicht so weit, dass Frauen – auch im Sport – gleichberechtigt entscheiden können: Wir sehen massive Unterschiede in der Sportwelt zwischen Frauen- und Männerteams, sei es die Bezahlung, die mediale Präsenz bei Erfolgen oder in der Vereinshierarchie. Es fehlt die Perspektive der Frauen. Wir wollten auf lokaler Ebene gegensteuern, um dieser Ungleichheit und Ungerechtigkeit etwas entgegenzusetzen. Ein Monitoring, wie von uns ins Spiel gebracht, wäre unkompliziert durchführbar gewesen und hätte uns Erkenntnisse geliefert, auf deren Basis wir sportpolitische Überlegungen vorantreiben können. Traurig für die Augsburger Sportlandschaft, dass es hierfür im Ausschuss keine Mehrheit gab.”

Der Antrag wurde für den Bereich Sport und Kultur gestellt. Entsprechend wird er am kommenden Montag, 24. April, im Kulturausschuss behandelt.

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