Augsburg ist geprägt von einer Vielfalt von Lebensstilen und Herkünften. Diese Diversität als Bereicherung anzuerkennen sollte mittlerweile eine Selbstverständlichkeit sein, erfordert aber Wissensvermittlung in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Hier setzt der Förderantrag “Das inklusive Wir in Augsburg (DIWA)” an. 1,8 Mio Euro hat das Referat für Bildung und Migration mit Martina Wild an der Spitze und den Mitarbeiter*innen des Büros für gesellschaftliche Integration dieses Mal von der EU bewilligt bekommen. Bereits zum vierten Mal hat die Stadt Augsburg damit mit der Qualität der Anträge und Projekte im Bereich der Integrationsarbeit überzeugt. 

“Mit dem Projekt DIWA sind viele wegweisende, partizipative und inklusive Konzepte geplant, die Augsburg nachhaltig ein weltoffenes und diverses Gesicht geben. Es geht hierbei nicht nur um Wissensvermittlung über Migration und Integration, sondern auch um identitätsstiftende Formate, kulturelle Teilhabe, Chancengleichheit und die Repräsentation von Migration und deren Akteur*innen aus einer Multiperspektivität heraus,” so Serdar Akin, Sprecher für Integration und Interkultur der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.  

Im heutigen Kulturausschuss stellt das Büro für gesellschaftliche Migration, welches für das Projekt DIWA zuständig ist, die Teilprojekte im Bereich Wissensvermittlung über Migration und Integration im Bereich der Museen vor. Auch Jürgen K. Enninger, unser Referent für Kultur, Welterbe und Sport setzt sich dafür stark ein. Mithilfe einer App soll in städtischen Museen, wie z.B. dem Maximilianmuseum, dem Schaezlerpalais, dem Römische Museum und dem H2 – Zentrum für Gegenwartskunst, eine Neuinterpretation vorhandener Sammlungen stattfinden. Der Blick soll sich vor allem auf die Themen Kolonialismus, Rassismus und Diversität richten und Migration als klaren Bestandteil der musealen Darstellung und Teil der Augsburger Geschichte sichtbar machen. Der öffentliche Raum als Museum und als Topographie der Migration in Augsburg ist ein weiteres Teilprojekt, zu dem neben den Kunstsammlungen auch das Textil- und Industriemuseum (tim) und das Jüdische Museum Augsburg Schwaben gehören. Ein multimedialer Guide soll migrantisch geprägte Orte in Augsburg darstellen und sichtbar machen. Die Ausbildung von Stadtführer*innen ist ein weiteres Teilprojekt bei DIWA und wird zusammen mit Tür an Tür, mit dem Studiengang Ethnologie der Universität Augsburg und der Regio Augsburg Tourismus umgesetzt. Das Ziel ist, eine diversitätssensible, rassismuskritische Ausbildung und Führungen in den Sprachen Türkisch, Arabisch und Russisch anzubieten. In Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und migrantischen Organisationen wird außerdem ein “Archiv der Zukunft” gestaltet. Damit soll vor allem die Migrationsgeschichte in Augsburg archiviert und sichtbar gemacht und vor dem Vergessen bewahrt werden. 

“Kultureinrichtungen wie Museen leisten einen enorm wichtigen Beitrag dazu, wie Geschichte in der Gesellschaft wahrgenommen wird. Damit übernehmen sie auch Verantwortung. Mit der Sichtbarmachung von kultureller Vielfalt und Migration in der eigenen Stadt, einer kritischen Auseinandersetzung damit, wessen Geschichte wie erzählt wird und von wem, beziehen Kulturinstitutionen Stellung. Das finden wir gut und wegweisend, denn das kulturelle Gedächtnis der Vergangenheit formt die Zukunft,” so Verena von Mutius-Bartholy, Fraktionsvorsitzende der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. 

Beteiligte Personen