In der gestrigen gemeinsamen Sitzung von Jugendhilfeausschuss und Ausschuss für Bildung und Migration stellten Bürgermeisterin und Bildungsreferentin Martina Wild sowie Sozialreferent Martin Schenkelberg das Unterstützungspaket für Kinder und Jugendliche in der Corona-Pandemie vor. CSU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unterstützen den Grundsatzbeschluss und die weiteren Pläne, um die Augsburger Kinder und Jugendlichen gerade in diesen Zeiten zu stärken.

Die Corona-Pandemie und ihre Folgen haben die Herausforderungen für die Sicherstellung von Chancengleichheit und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen zusätzlich erhöht sowie die soziale Ungleichheit weiter verstärkt. Kinder und Jugendliche leiden unter der Pandemie und den hiermit verbundenen Einschränkungen. Durch die immer wieder erfolgte Schließung von Kindertageseinrichtungen, Schulen, Jugendzentren, Einschränkungen z.B. bei der Jugendarbeit sowie die Aussetzung des Vereinssports konzentrieren sich persönliche Kontakte fast ausschließlich auf den Kernbereich der Familie und die eigenen vier Wände. Die Grundbedürfnisse von jungen Menschen nach Freizeitaktivitäten, der Austausch mit Gleichaltrigen sowie bestehende und neu entstandene Hilfe- und Unterstützungsbedarfe sind nicht mehr ausreichend abgedeckt.

„In den vergangenen Wochen wurde in der Öffentlichkeit zunehmend über diese Auswirkungen diskutiert. Sozialreferat und Referat für Bildung und Migration wollen dies allerdings nicht einfach beklagen, sondern haben aktiv Hand in Hand Ideen entwickelt, wie man konstruktiv darauf reagiert“, unterstreicht Leo Dietz, CSU-Fraktionsvorsitzender. „Beide Referate sind in besonderer Weise für gute Lebens- und Lernbedingungen von Kindern und Jugendlichen in der Stadt verantwortlich. Aus diesem Grund ist das gesetzte Vorhaben, dem derzeitigen negativen Zustand konstruktiv und zielgerichtet zu begegnen, sehr begrüßenswert und erhält von uns volle Unterstützung.“

Das Konzept besteht aus zwei Teilen: Maßnahmen im Bereich Kinder- und Jugendhilfe sowie Maßnahmen im Bereich Schule und Bildung. Beispiele der Kinder- und Jugendhilfe sind unter anderem der Ausbau der Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS), der Ausbau der aufsuchenden Jugendarbeit (Streetwork), die Beteiligung am Kultur- und Sport-Festival „#augsburgbewegt“ sowie die Einrichtung von Notschlafplätzen für junge Menschen. Im Bereich des Bildungsreferats gibt es bspw. Angebote, wie das Schulprojekt „TalentCampus“ oder Schwimmlernkurse für Grundschülerinnen und -schüler.

Ein weiterer wichtiger Baustein des Grundsatzbeschlusses stellt die Jugendbeteiligung dar, die gerade in Corona-Zeiten auch digital ausgebaut werden muss. „Diese ist eine elementare Voraussetzung für eine lebendige Stadtgesellschaft. Gerade die Corona-Pandemie hat den Wunsch nach etablierten Beteiligungsmöglichkeiten und -strukturen bei Kindern und Jugendlichen noch einmal erhöht.“, sagt Verena von Mutius-Bartholy, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Mit der Bestärkung der Stadtverwaltung zu einer schnellen Umsetzung des Jugendpartizipationskonzeptes ist das Augsburger Unterstützungskonzept in seiner Gesamtheit ein großer Mehrwert für unsere Stadt.“

Als nächste Schritte sind die Sicherstellung der Finanzierung im städtischen Haushalt bzw. über Förderprogramme von Bund und Freistaat sowie die sukzessive Einbeziehung von Kindern, Jugendlichen und freien Trägern für die Umsetzung geplant.

Beteiligte Personen