Alle Potenziale nutzen: Auch auf den Dächern denkmalgeschützter Gebäude und im denkmalgeschützten Innenstadtbereich kann nun Energie erzeugt werden

Augsburg erarbeitet als erste bayerische Kommune Richtlinien für Photovoltaik- und Solarthermieanlagen im Denkmalbereich.

Die neue Richtlinie der unteren Denkmalschutzbehörde regelt zukünftig, wie bei der Nutzung von regenerativen Energien auf die denkmalpflegerischen Belange bestmöglich Rücksicht genommen werden kann. Dazu sollen die Module auf den Dächern möglichst unauffällig montiert werden. PV-Anlagen an Balkonflächen und Fassaden sowie auf herausragenden Einzelbaudenkmälern oder konstituierenden Bauten im Ensemble sind dabei weiterhin nicht zulässig.

Christine Kamm, baupolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Seit Jahren setzen wir uns dafür ein, dass auch im denkmalgeschützten Bereich grüne Energie produziert werden darf. Umso mehr freut es uns nun als Vorreiter zu zeigen: Photovoltaik- bzw. Solarthermieanlagen und Denkmalschutz lassen sich sehr wohl miteinander vereinbaren. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Lage und im Hinblick auf eine rasche Energiewende müssen wir schleunigst ermöglichen, dass Potenziale genutzt werden können, die in der Vergangenheit verschenkt wurden. Wir hoffen, dass durch den heute gefällten Beschluss nun viele Fragen geklärt wurden und möglichst bald noch mehr Dächer zur Erzeugung von Strom und Warmwasser genutzt werden. Jede Möglichkeit grüne Energie zu erzeugen und fossile Energieträger überflüssig zu machen ist wichtig, um die Ausmaße des Klimawandels zu begrenzen. Jede Kilowattstunde zählt!”

Dazu Leo Dietz, CSU-Fraktionsvorsitzender: „Aufgrund des geänderter klimatischer Verhältnisse, aber auch wegen der derzeit herrschenden Energiekrise ist ein wachsendes Interesse an erneuerbaren Energien unübersehbar. Bis dato waren aber Photovoltaik- und Solarthermieanlagen im Denkmalbereich in Augsburg nicht möglich. Mit dem heutigen Beschluss wird dies geändert! Die Verwaltung der Stadt Augsburg hat als erste Stadt in Bayern eine interne Richtlinie erarbeitet, um eine gezielte Weiterentwicklung der Denkmäler in Augsburg zu ermöglichen. Voraussetzung einer Solarnutzung ist dabei allerdings, dass auf das historische Erscheinungs- und Stadtbild sowie auf die Dachlandschaft im Ensemble bestmöglich Rücksicht genommen und diese nicht beeinträchtigt wird. Gerade deswegen begrüßen wir als CSU-Fraktion diesen Schritt sehr, da nun alle willigen Hausbesitzer/innen im Denkmalbereich die Möglichkeit bekommen, erneuerbare Energien zu nutzen.“

 

Beteiligte Personen